Wie richte ich mein Aquarium am besten ein?

Wie richte ich mein Aquarium am besten ein?

Aquarien sorgen für eine entspannte Atmosphäre, verschönern den stressigen Alltag und laden zum Beobachten ein. Kinder können anhand der Biologie ökologische Zusammenhänge erlernen und die interessanten Verhaltensweisen der Tiere studieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Aquarien den natürlichen Lebensbedingungen der Fische entsprechend einzurichten.

Zuallererst sollten Sie sich überlegen, welche Bewohner (Süss- oder Meerwasser) Sie künftig in Ihrem Aquarium beherbergen und beobachten möchten. Je nach Art brauchen Fische oder Wirbellose unterschiedliche Lebensumgebungen. Auch welche Tiere miteinander vergesellschaftet werden können, muss gut überlegt sein. Beispiele welche Fische zusammen passen, finden Sie hier. Gerne helfen Ihnen unsere Mitarbeiter/innen in allen QUALIPET-Filialen mit Aquaristik-Abteilung dabei, passende Fische für Sie auszuwählen.

Aquarien: Mehr als nur ein Glas mit Wasser

Aquarien gibt es in den unterschiedlichsten Grössen und Formen, sowie mit oder ohne Technikzubehör. Sogenannte Nano-Aquarien, in denen sich meistens Schnecken und Zwergkrebse tummeln, sind bereits ab 10Liter Inhalt erhältlich. Normalerweise sind klassische Einsteigersets mit Deckel, Innenfilter, Heizstab sowie Beleuchtung ausgestattet. Gut zu wissen ist, dass je grösser das Aquarium ist, desto stabiler sind die Wasserwerte. Ebenso die Pflege gestaltet sich einfacher bei grösseren Objekten. In Fachkreisen empfiehlt sich für Einsteiger ein Aquarium mit der Masse 60x30x30cm.

Bisher haben sich mit Silikonkautschuk verklebte, rahmenlose Ganzglasaquarien am besten bewährt. Als Alternative sind Acrylglas-Aquarien die gängigsten Heime für Fische. Zu jedem Aquarium, das nicht über eine geschlossene Beleuchtungsabdeckung verfügt oder nicht offen betrieben werden soll, gehören Abdeckscheiben aus Glas.

Standort und Möbel

Der Standort des Aquariums sollte gut überlegt sein: Weder direktes Sonnenlicht noch Tür- oder Lautsprecher-Nähe sind für Aquarium und Bewohner geeignet. Falls kein passender Unterschrank in Frage kommt, sollte auf jeden Fall ein Möbelstück, das sowohl wasserabweisend ist und das Gewicht des Aquariums mitsamt Inhalt tragen kann, ausgewählt werden. Unebenheiten des Untergrundes können mit einer Schaumstoffmatte oder Styropor ausgeglichen werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, mittels Wasserwaage den geraden Stand des Aquariums zu überprüfen.

In weiteren Blog-Beiträgen finden Sie Informationen zu:

Technisches Zubehör

Damit ihr Aquarium- ganz gleich ob mit Süss- oder Meerwasser- optimal funktioniert, sind Detailkenntnisse über die technischen Möglichkeiten wichtig.

Filter

Das Herzstück des Aquariums ist der Filter , der für die Umwälzung und Reinigung des Wassers zuständig ist. Man unterscheidet zwischen motor- oder luftbetriebenen, Innen (bis ca. 120 Liter)- und motorbetriebenen Aussenfiltern, die über Schläuche mit dem Aquarium verbunden sind, um Platz zu sparen. Die Filterwirkung selbst hängt von Volumen und Art des Filtermaterials im Verhältnis zur Durchflussgeschwindigkeit ab: Wird das Wasser mit hoher Geschwindigkeit durch ein kleines Volumen geleitet, ist die Filterwirkung geringer als bei langsam laufenden Filtern. Innenfilter müssen öfters gereinigt werden als Aussenfilter. Des Weiteren unterstützen Pumpen die Filterung des Aquariums.

Filtermaterialien

Neben der richtigen Dimensionierung und Art von Filter, ist die Wahl der Filtermaterialen ausschlaggebend. Am häufigsten kommt Filterschaumstoff zum Einsatz, welcher in fein- oder grobporiger Ausführung erhältlich ist. Des Weiteren ist der Schaumstoff als Plattenware verfügbar. Der Schaumstoff ist mehr oder weniger unbegrenzt haltbar.

Filterwatte ist nach mehrmaliger Verwendung zu entsorgen und dient als lose Ware oder Vlies lediglich als erste Filterstufe im Hauptfilter oder als Vorfiltermaterial. Glas-Sinterkeramik bietet die grösste Besiedlungsfläche pro Volumeneinheit für Filterbakterien. Es darf nur nach grobporigem Filtermaterial eingesetzt werden und ist unbegrenzt wiederverwendbar. Aktivkohle, die es als Bruch, Pellets oder Filterschwämmchen gibt, eignet sich für die Entfernung von hochmolekularen Stoffen wie Medikamente, Pestizide oder Stoffe, die das Wasser verfärben. Sie wird etwa für eine Woche im Aquarium benötigt. Zeolithe (Gesteine) können gelöste organische Abfallprodukte (Ammonium, Ammoniak, Nitrit, Nitrat oder Phosphate) entfernen und an sich binden.

Sauerstoffversorgung

Damit das Aquarium ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, ist ein an der Wasseroberfläche angebrachter Auslauf des Motorfilters notwendig, der durch die Wasserbewegung das Wasser mit Sauerstoff anreichert. Damit das Aquarium gut belüftet wird, sind Diffusoren geeignet. Als Alternative können auch Ausströmersteine zum Einsatz kommen. In stark besetzten Becken und als Reserve für besonders heisse Tage sind Oxydatoren zu empfehlen, welche Aquarien mittels Wasserstoffperoxid mit Sauerstoff versorgen.

Heizung

Thermostatgesteuerte Regelheizer sind für den normalen Gebrauch zu empfehlen. Glasummantelte Stabheizer, die an einer gut umströmten Stelle im Aquarium oder einer Filterkammer untergebracht werden, sind besonders beliebte Varianten. Beim Kauf sollten Sie auf Bruchsicherheit und Überhitzungsschutz achten. Die eleganteste Variante, um grössere Aquarien zu heizen, sind Thermo-Aussenfilter. Hierbei darf die Wattzahl nicht zu hoch sein, sodass es nicht zu rapiden Temperaturschwankungen kommt. Die Funktionsfähigkeit der Heizung muss über Aquarien-Innen oder Aussenthermometer, welche es auch in digitaler Ausführung gibt, regelmässig im Auge behalten werden.

In geheizten Räumen sollte die Leistung eines Heizers 1/3- 1/2 Watt pro Liter Aquarieninhalt betragen.

Sicherheitshinweis: Obwohl einige Heizstäbe über einen Trockenlaufschutz verfügen, ist es ratsam den Heizstab beim Hantieren im oder am Aquarium oder während des Wasserwechsels von der Stromzufuhr zu trennen.


Bodengrund, Dekoration und Bepflanzung im Aquarium

Was die Einrichtung Ihrer kleinen blauen Oase betrifft, können Sie der Fantasie freien Lauf lassen. Allerdings sollten die Ansprüche der Bewohner der kleinen Welt nicht ausser Acht gelassen werden. Grundsätzlich gilt, dass eine grössere Wassermenge leichter zu pflegen ist als eine kleine, da sie stabiler gegenüber Pflegefehlern reagiert.

Bodengrund

Für den Bodengrund eignet sich je nach Fischart Kies oder Sand. Der Bodengrund sollte über einen Nährstoffboden (Dünger für Pflanzen) verfügen, der circa ein Drittel des Gesamtvolumens des Bodengrundes darstellt.

Für die Haltung von anspruchsvolleren Pflanzen ist reiner Kies nicht sehr vorteilhaft. Hier erweist sich der Gebrauch von handelsüblicher Nährerde (mit oder ohne Bodenfluterkabel) als sinnvoll. Nährerde beschleunigt das Pflanzenwachstum und unterstützt als Nährgrund für Bakterienkulturen das biologische Gleichgewicht des Aquariums.

Aquarienkies

In der Praxis erweist sich feiner Kies und Sand schwieriger wenn es um die Reinigung geht. Sowohl Farbe, Körnung und Kalkgehalt müssen den Ansprüchen den zu pflegenden Tieren angepasst werden. Eine Körnung von 2-3mm des Bodengrundes ist empfehlenswert. Die Bodengrundschicht sollte nach hinten immer höher werden: So bekommt das Aquarium eine grössere Tiefenwirkung und der Schmutz sammelt sich am vorderen Rand.

Der Bodengrund gilt als einer der wichtigsten Faktoren für einen guten Pflanzenwuchs und erfolgreiche Fischpflege. So berechnen Sie die durchschnittliche Kieshöhe (ohne Nährerde) von 5cm:

Kies in kg:      Länge x Breite x 5cm Kieshöhe x 1.5 (Gewicht von 1 Liter Kies) 1000

Empfehlung: Bevor Sie Kies in Ihr Aquarium füllen, sollten Sie es vorher mit einem Gartenschlauch im Eimer oder in einem Sieb durchwaschen. Füllen Sie den Eimer bis zur Hälfte mit Kies und halten den Schlauch bis auf den Grund. Je besser Kies und Sand gewaschen werden, desto klarer ist das Wasser beim Auffüllen des Aquariums.

Bodenfluter

Bodenfluterkabel sind Heizkabel mit einer niedrigen Volt-Anzahl. Sie heizen den Bodengrund um 2- 3° C auf. Dank dem wärmer aufsteigenden Wasser wird eine schwache Durchflutung gemäss dem natürlichen Vorbild der Natur erzielt. Eine schwache Durchflutung des Bodengrundes versorgt Bakterien (aerob) mit Sauerstoff und verhindert ein Verfaulen des Grundes.

Aquariendekoration

Sowohl Holz, Steine oder auch Laub (Nahrung für Insektenlarven o.Ä.) können einen Platz im Aquarium finden. Verschiedene Dekorationen wie künstliche Pflanzen oder Skulpturen sind ein besonderer Blickfang im Aquarium. Deko-Artikel werden gerne von Tieren als Verstecke genutzt und dürfen nicht fehlen. Lavagesteine, Schieferplatten, Moorwurzeln und Mangrovenwurzeln sind optimal als natürliche Dekoration. Bitte verwenden Sie keine Steine, die Kalk abgeben.

Welse benötigen Holz und Wurzeln (zuvor bewässern), sodass Sie die Zellulose aufnehmen können. Die Fische raspeln Wurzeln zu Gunsten ihrer Verdauung ab. Sowohl Mopani-, Mangroven- als auch Kienwurzeln eignen sich für Welsaquarien.

Aquarienrückwand

Die Rückwand des Aquariums kann je nach Grösse einfach zugeschnitten und mit Aquariensilikon an die hintere Scheibe geklebt werden. Je nach dem ist eine Fotorückwand eine Überlegung wert. Idealerweise ist eine Aquarienseite immer abgedichtet.

Pflanzen

Natürliche Pflanzen (Wasserpest, Vallisneria oder Cabomba) sorgen für eine gute Wasserqualität und sind Sauerstoffquellen. Es ist zu empfehlen zwei bis drei Pflanzen für jeweils 10 Liter Wasser einzuberechnen. Optimale Beleuchtungsbedingungen für die meisten Pflanzen erreichen Sie mit einer 12-stündigen Beleuchtung mittels 2 bis 3 Leuchtstoffröhren in Beckenlänge.

Der Stoffwechsel bei Wasserpflanzen steigt mit höherer Beleuchtungsintensität, wobei ein höherer Nährstoffbedarf entsteht. Gute Nährstoffbedingungen ergeben sich aus einer Kombination aus Depot-Langzeitdüngern im Bodengrund, der regelmässigen Zugabe von flüssigen Wasserpflanzendüngern und einer ausreichenden Co2-Versorgung, die bei der Kombination von kalkhaltigem Wasser und anspruchsvollen Pflanzen notwendig ist.

Für einen kräftigen Pflanzenwuchs sorgt Kohlendioxid (Co2). Für Aquaristik-Neulinge ist eine kleinere Auswahl an Pflanzen zu empfehlen. Volldünger und Eisendünger müssen ebenfalls wöchentlich eingeplant werden.

An der Farbe der Pflanzen können Sie erkennen, was Ihnen fehlt: Zu gelbe Pflanzen leiden an Eisenmangel. Braunen Pflanzen fehlt Licht. Wenn Sie zu viele Algen im Becken haben, stimmt etwas nicht mit der Beleuchtung oder es sind zu viele Fremdkörper im Becken (Futterreste).

QUALIPET wünscht Ihnen viel Freude mit dem Einstieg in die faszinierende Aquaristik! Gerne beraten wir Sie bei der optimalen Auswahl von bunten Fischen in jeder Filiale mit Aquaristik-Abteilung!

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Quellen:

  • „Mein Aquarium“ (Ulrich Schliewen), erschienen bei GU
  • „Das Aquarium“ (Axel Gutjahr), erschienen bei GU
  • Aquaristik-Bänder (Herausgeber und Verleger: Karl-Heinz Dähne)
  • Süss- und Meerwasser-Experten (QUALIPET Dietlikon & Lenzburg)

Kommentare (1)

RC
rossi christian
22.01.2022

gute und kompentente beratung und hilfe zur perfekten einrichtung für ein aquarium ihr habt mich als kunden überzeugt danke

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