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Hundemäntel als modisches Zubehör für das Schosshündchen sind durch Promibilder in Illustrierten bestens bekannt. Immer mehr Hundebesitzer erkennen aber auch den Nutzen von wärmenden Hundemänteln und schützenden Regenmänteln für ihre kranken und alten Hunde oder als Gesundheitsprophylaxe.
Wer kennt nicht das Bild von Paris Hilton, die ihren Chihuahua Tinkerbell unter den Arm geklemmt hält wie ein teures Designertäschchen. Das Hündchen natürlich in ein rosa Hundemäntelchen gekleidet. Noch immer schmunzeln die meisten beim Anblick eines Hundes im Hundemantel hinter vorgehaltener Hand. Das Kleidungsstück galt schliesslich lange Zeit allein als Mode-Accessoire und nicht als Gesundheitsprophylaxe.
Doch Hundemäntel sind inzwischen offenbar so salonfähig geworden, dass sogar Tchibo neben Strickkleid, Lederhandschuhen, Kulturbeutel und Kaffeeaktionen einen «Hunde-Anorak mit weicher Wattierung, wärmendem Fleecefutter und Kapuze» im Angebot hatte. Auch Spezialgeschäfte für Hundekleidung schiessen aus dem Boden. Sowohl als Boutiquen in grossen Schweizer Städten wie auch als Internet-Versandhandel. Dort findet sich in erster Linie unpraktische und gänzlich unnötige Hundekleidung wie Hunde-T-Shirts (mit Totenkopf-Logo oder Strassverzierungen), Jogginganzüge oder Cashmere-Pullover mit Kapuze und Bommel für Hunde.
Konnte man vor einigen Jahren nur in grossen Fachgeschäften einfache Hundedecken-Einheitsmodelle in zwei verschiedenen Farben kaufen, findet man heute regelrechte Hund-Couture vom Frottee-Bademantel übers rosa Negligé bis zum Frack und Hochzeitskleid aus Satin mit Schleier. Natürlich der Jahreszeit angepasst, darf der Hund im Sommer ein witziges T-Shirt im Camouflage-Look und im Winter einen trendigen Dufflecoat tragen. Zugegeben, ausserordentlich süss und witzig sehen die Vierbeiner damit schon aus. Aber ist es wirklich sinnvoll, seinen Hund zu bekleiden oder sind Hundemäntel, Hundebademäntel & Co. nur dafür gedacht, um uns am Anblick unseres Hundes zu erfreuen?
Neben den unsinnigen Glitzermodellen gibt es unter Umständen auch einen sinnvollen Einsatz von Hundemänteln. Denn unsere Hunde leben in der Regel nicht mehr draussen, sondern in der auf rund 22 Grad geheizten Wohnung. Dass sich so kein dickes Winterfell bildet, erscheint logisch. Dennoch reicht die natürliche Fettschicht der Haut und des Fells normalerweise aus, um den Hund vor Nässe und Kälte zu schützen, sofern er sich bewegen kann. Diese Fettschicht sollte deshalb keinesfalls durch häufiges Shampoonieren zerstört werden.Gerade im Winter, wenn draussen Minustemperaturen herrschen, muss der Wohnungshund 30 Grad Temperaturunterschied aushalten können. Eigentlich kein Problem, denn die Wohlfühltemperatur von Hunden liegt in der Regel zwischen plus zehn und minus zehn Grad.
Darf sich der Hund frei bewegen und muss nicht längere Zeit an der Leine laufen oder gar stillsitzen, kann er sich selber warm halten. Hat der Hund zu wenig Unterwolle, kommt er jedoch leichter ins Schlottern. Dass dieses erbärmliche Bild das Herz von Frauchen oder Herrchen erweicht, leuchtet ein. In solchen Fällen ist ein Hundemantel sicher sinnvoll. Es friert allerdings nicht jeder Hund, der schlottert. Es kann auch ein Zeichen von Aufregung sein. Zudem ist das Muskelzittern ein natürlicher Schutz vor Kälte.
Muss der Hund bei eisigen Temperaturen jedoch öfter pinkeln oder leidet er gar ab und zu an einer Blasenentzündung, empfiehlt sich der Kauf eines Hundemantels. Auch bei Hunden, die an Arthrose oder Bandscheibenproblemen leiden, ist eine wärmende Hundedecke oder ein wärmender Hundemantel sinnvoll. Sie halten die Muskeln warm und geschmeidig. Kranke Hunde vertragen auch keine feuchte Kälte. Ein wasserabweisender Schutz in Form eines Hunderegenmantels hilft ihnen, nicht mit zusätzlichen Schmerzen durch den Winter zu kommen oder sich gar eine Lungenentzündung einzufangen.
Nicht jeder Hund ist gleich empfindlich. Es gibt Hunde mit wenig oder keiner Unterwolle, die nicht frieren, wenn sie sich ausreichend und frei bewegen können. Andere zittern schon, wenn die Temperaturen die Nullgradgrenze erreichen. Unsinnig ist sicher, den Hund beim Coiffeur scheren zu lassen und ihm dann einen Hundemantel anzuziehen.
Langhaarige und vor allem kleine Hunde können sich beim Rennen im Schnee regelrecht mit Schneeballen einbetonieren. Dies ist rasch einmal so schlimm, dass sie sich kaum mehr bewegen können, weil die Haare zwischen Beinen und Bauch zusammengeklebt sind. In solchen Fällen schwören immer mehr Hundehalter auf den «Ganzkörperoverall». Damit sind Bauch und Beine geschützt und der Schnee kann nicht anhaften.
Wie sollte ein Hundemantel beschaffen sein? Modelle mit luftundurchlässigem Plastikfutter fördern Erkältungen mehr, als dass sie davor schützen. Ein guter Hundemantel ist
Sie werden mit einem möglichst breiten Bauchlatz geschlossen, damit der Hund auch am relativ haarlosen Bauch warm hat. Bei kleineren Hunden reicht auch ein Ärmel von Herrchens altem Wollpullover, in den noch zwei Löcher für die Vorderbeine geschnitten werden. Oder Frauchen strickt gleich selber ein Modell in den Farben ihrer Wahl. Solche Hundepullover dürfen dem Hund allerdings nur bei trockener Kälte angezogen werden. Denn mit Wasser vollgesogene Wolle wäre katastrophal für die Gesundheit des Vierbeiners.
Immer öfter werden wärmende Hundemäntel auch im Hundesport verwendet. Um die vor dem Training aufgewärmten Muskeln des Hundes auch in den Pausen zwischen den Trainingssequenzen warm zu halten, wird er in einen warmen Hundemantel gepackt. Oder er bekommt den Mantel nach dem Training angezogen, damit er im Auto nicht zu stark abkühlt. Schliesslich schützen auch Sportler ihre Muskeln nach dem Training vor zu starker Abkühlung, um Muskelkater oder Krämpfe zu vermeiden.
Wärme unterstützt zudem auch beim Hund den Regenerierungsprozess des Körpers und vermeidet unerwünschte Begleiterscheinungen der vorhergehenden Bewegung. Im kalten Auto sollte ein Hund sowieso nie zu lange warten müssen, wenn er sich hauptsächlich Wohnungstemperaturen gewohnt ist. Ansonsten sollte er auch hier von einem Kälteschutz profitieren dürfen. Eine über den Hund geworfene Hundedecke ist zwar gut gemeint, wird aber meist schnell wieder abgeschüttelt und nützt dem Tier nicht mehr viel. Ein Hundemantel mit Bauchgurt bleibt hingegen dort, wo er wärmen muss.
Auch Hunde, die ein dickes Fell mit Unterwolle haben und während des Spaziergangs keinen Schutz brauchen, können zu Hause von einem Hundemantel profitieren – nämlich dem Hundebademantel. Bewegt der Hund sich bei kühlem Wetter im Regen, friert er nicht. Wohl aber nachher im Auto oder zu Hause, wenn er womöglich in der schlecht geheizten Waschküche zum Trocknen bleibt. Ein Hundebademantel saugt die Nässe gut auf und lässt den Hund viel schneller trocknen.
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