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Das Alleinlassen eines Hundes ist eine Situation, die für viele Hundebesitzer unausweichlich ist, sei es aufgrund beruflicher oder anderer Verpflichtungen des täglichen Lebens.
Das Alleinlassen eines Hundes ist eine Situation, die für viele Hundebesitzer unausweichlich ist, sei es aufgrund beruflicher oder anderer Verpflichtungen des täglichen Lebens. Es ist wichtig, dieses Thema mit Empathie und Verständnis anzugehen, da Hunde soziale Wesen sowie Rudeltiere sind und die Trennung von ihren Besitzern für sie eine Herausforderung darstellen kann.
Hunde suchen die Nähe zu ihren Besitzern und fühlen sich, wenn nicht erprobt, in ihrer Abwesenheit gestresst, einsam und verängstigt. Entsprechend wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund das nötige Vertrauen und Training geben, dass ihnen die Angst vor dem Alleinsein nimmt. Entscheidend ist dabei vor allem, dem Hund die Gewissheit zu geben, dass Ihre Abwesenheit nur vorübergehend ist und dass eine Rückkehr in absehbarer Zeit erfolgt. Wie Sie Trennungsangst und ihre Ursachen erkennen und wie Sie damit umgehen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Hunde können auf verschiedene Arten zeigen, dass sie Ängste oder Unbehagen beim Alleinsein erleben. Zum Beispiel begleitet Ihr Hund Sie durch die Wohnung wie ein Schatten, wenn Sie zu Hause sind und lässt nicht von Ihnen ab. Nach Ihrer Rückkehr zeigt sich Ihr Hund erschöpft und gestresst und Sie bemerken, dass Futter und Wasser während Ihrer Abwesenheit unberührt sind. Stattdessen neigt Ihr Hund dazu “verbotene” Aktivitäten zu unternehmen und Gegenstände zu zerstören, die eigentlich ausser Reichweite sein sollten. Sie bemerken zudem, dass Ihre systematischen und gewissenhaften Trainingsbemühungen wenig Wirkung im Trainingsfortschritt zeigen. Stattdessen steigt das Erregungsniveau Ihres Hundes erheblich an, wenn Sie sich auf das Verlassen vorbereiten. Bei Ihrer Rückkehr begrüsst Sie Ihr Hund nicht nur enthusiastisch, sondern bleibt für einen längeren Zeitraum unruhig. Ein weiteres Merkmal kann sein, dass Ihr Hund Anzeichen von Angst bei Geräuschen oder während eines Gewitters zeigt.
Dabei kann die Trennungsangst bei Hunden aus verschiedenen Ursachen resultieren. Oftmals liegt es an übermässiger Aufmerksamkeit des Tierhalters, insbesondere in Zeiten, in denen das Tier krank ist. Ein Hund kann sich zu stark an die ständige Anwesenheit seines Besitzers gewöhnen und somit Schwierigkeiten entwickeln, allein zu sein. Abruptes Alleinsein sollte vermieden werden, da es Schwierigkeiten hervorrufen kann, wenn diese Gewohnheit plötzlich unterbrochen wird. Änderungen in den Familienstrukturen wie das plötzliche Fehlen einer Bezugsperson, das Ende des Homeoffice oder der Wechsel in eine neue Umgebung können ebenfalls Trennungsangst verursachen. Dabei sind Hunde, die früher ausgesetzt wurden oder nie gelernt haben, allein zu sein, anfälliger für Trennungsangst.
Die Intensität der Angst hängt oft davon ab, wie stark der Hund an die abwesende Person gebunden ist. Entscheidend ist es, die Ursachen zu identifizieren und angemessene Massnahmen zu ergreifen, um dem Hund zu helfen, mit der Situation umzugehen.
Auch wenn in der Schweiz gesetzlich festgelegt ist, den Hund nicht länger als 24 Stunden allein zu lassen, gilt jedoch, dass erwachsene Hunde bestenfalls nicht länger als 6 Stunden allein zuhause sein sollten. Die tatsächliche Dauer variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter des Hundes, seine Persönlichkeit, Erfahrungen und die Art der Umgebung, in der er sich befindet.
Junge Welpen können aufgrund ihrer Bedürfnisse nach sozialer Interaktion, Nahrung und Aufsicht nur kurze Zeit allein gelassen werden. In den ersten Monaten kann dies oft nur für wenige Stunden der Fall sein. Erwachsene Hunde hingegen können im Allgemeinen länger allein bleiben als Welpen. Ein grosser Teil hängt jedoch von der Rasse und dem Energie- und Trainingslevel des Hundes ab. Einige Hunderassen sind unabhängiger und tolerieren längere Abwesenheitszeiten besser als andere. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Richtlinien allgemeiner Natur sind und nicht für alle Hunde gelten.
Neben den Aspekten ist es von entscheidender Bedeutung den Gesundheitszustand des Hundes zu berücksichtigen. Ein Hund, der unter gesundheitlichen Problemen leidet, sollte im Allgemeinen nicht allein gelassen werden. Die Anwesenheit des Besitzers bietet nicht nur emotionale Unterstützung, sondern ermöglicht auch eine rechtzeitige Reaktion auf eventuelle gesundheitliche Probleme. Kranke Hunde können spezielle Bedürfnisse haben, sei es in Bezug auf Medikation, regelmässige Kontrollen oder einfach zusätzliche Pflege und Aufmerksamkeit. In Fällen, in denen es unvermeidlich ist, den Hund allein zu lassen, sollte vorab unbedingt ein Gespräch mit dem Tierarzt stattfinden. Der Tierarzt kann dabei wichtige Ratschläge und Anweisungen geben, wie die Abwesenheitszeit für den kranken Hund so stressfrei wie möglich gestaltet werden kann.
Pinkelpausen, Fütterungszeiten, ausreichende Bewegung, aber auch soziale Interaktion sind fundamentale Aspekte, die bei der Planung des Alleinseins eines Hundes berücksichtigt werden müssen. Diese Elemente spielen nicht nur eine wichtige Rolle für das physische Wohlbefinden des Hundes, sondern beeinflussen auch massgeblich sein emotionales Gleichgewicht.
Gerade in der Anfangszeit kann es immer wieder zum Bellen, Winseln oder Jaulen kommen. Hier sind viel Geduld und Empathie von Nöten. Falls Sie merken, dass Sie mit Ihrer Vorgehensweise wenig Erfolg haben, zögern Sie nicht, sich professionelle Unterstützung zu holen. Sowohl ein Verhaltensspezialist als auch ein erfahrener Hundetrainer geben Ihnen individuelle Ratschläge und verschiedene Trainingsmethoden, die das Alleinlassen erleichtern.
1. Unternehmen Sie einen Spaziergang oder spielen Sie mit Ihrem Hund, um sicherzustellen, dass er sein Geschäft erledigt hat und müde ist. Gönnen Sie sich beiden einen Moment zum Herunterfahren, bevor Sie mit dem Üben des Alleinbleibens beginnen.
2. Sorgen Sie für eine sichere Beschäftigung mit einem grossen, unwiderstehlichen Kauobjekt für eine entspannte Alleinzeit. Wählen Sie es entsprechend seiner Grösse und achten Sie auf Verletzungsgefahr.
3. Geben Sie Ihrem angeleinten Hund einen Leckerbissen, wechseln Sie die Leckereien während der Trainingseinheiten ab, um eine Verknüpfung mit dem Alleinbleiben zu vermeiden und fahren Sie fort, wenn Ihr Hund beschäftigt ist.
4. Setzen Sie sich einige Meter von Ihrem Hund entfernt hin, beachten Sie ihn nicht und beschäftigen Sie sich mit normalen Aktivitäten wie Lesen oder Fernsehen, damit sich Ihr Hund an Ihre Abwesenheit gewöhnen kann.
5. Beenden Sie das Training ruhig: Loben Sie gutes Verhalten, vermeiden Sie übermässiges Belohnen, nehmen Sie den Kauknochen weg und bieten Sie gegebenenfalls ein anderes Leckerli als Tausch an. Leinen Sie dann Ihren Hund ab und schliessen Sie das Training ab.
6. Wenn die vorherigen Schritte erfolgreich waren: Wiederholen Sie Schritte 2 bis 5 in einem anderen Raum, bleiben Sie sichtbar und erzeugen Sie Geräusche. Bei Nervosität kurz abwarten; nur bei anhaltender Unruhe oder Panik ohne übermässiges Trösten eingreifen. Strahlen Sie Ruhe aus und beenden Sie positiv, indem Sie ihn zwei Minuten auf seiner Decke lassen, bevor Sie ihn ablegen. Überprüfen Sie, ob es nötig ist, zurückzugehen oder Ursachen für sein Verhalten zu klären.
7. Erhöhen Sie die Herausforderung, indem Sie im Nebenraum keine Geräusche mehr machen. Beobachten Sie die Reaktion Ihres Hundes z.B. durch eine Kamera und integrieren Sie möglicherweise das Schliessgeräusch einer Tür, wie beispielsweise der Haustür.
8. Sie bisher Ihren Hund problemlos allein lassen konnten, reduzieren Sie die Leine im Training. Stellen Sie sicher, dass der Kauknochen verfügbar ist. Ihr Hund könnte im Raum unruhig werden. Überwachen Sie ihn durch die Kamera und beenden Sie die Übung, wenn er sich entspannt. Andernfalls greifen Sie ein, falls er sich nicht beruhigt.
9. Für längere Alleinphasen sollte Ihr Hund nicht ständig mit Kauen beschäftigt sein. Nach vorherigem Training entnehmen Sie ihm im nächsten Schritt seinen Kauknochen und ersetzen ihn durch Futter. Verlassen Sie dann den Raum und beobachten ihn. Achten Sie darauf, ob er sich beruhigt und auf seinen Platz legt. Bei übermässiger Aufregung intervenieren Sie und gehen im Training einige Schritte zurück.
10. Lassen Sie Ihren Hund auch an diesem Punkt im Trainingsplan zunächst nur kurz allein. Ihr Vierbeiner ist nun abgeleint und hat keinen Kauknochen mehr, um mögliche Nervosität zu kompensieren. Wenn Sie an diesem Punkt angelangt sind, haben Sie bereits einiges erreicht. Betreten Sie nun den Raum wieder, begrüssen Sie Ihren Vierbeiner kurz, bleiben Sie dabei jedoch ruhig.
Für Fortgeschrittene:
11. Wenn hilfreich, integrieren Sie ein Ritual z.B. einen bestimmten Satz zur Verabschiedung oder geben Sie ihm erneut einen Kauknochen zur Beruhigung. Hier gilt es auf seinen Vierbeiner zu schauen, um festzustellen, was funktioniert.
12. Bei Rückkehr, Begrüssung nicht vergessen. Aber: Nicht hektisch oder emotional, eine kurze Streicheleinheit reicht völlig aus.
Im besten Fall halten Sie die täglichen Rituale und Routinen samt Fütterungszeiten und Spaziergängen aufrecht, was Ihrem Vierbeiner Struktur und Sicherheit gibt. Hierbei kann der Einsatz eines Futterautomaten, den Sie auf die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners einfach per App programmieren können, von hohem Nutzen sein. Falls Sie länger fernbleiben: Besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, dass Verwandte oder Freunde Ihren Hund in Ihrer Abwesenheit ausführen können und etwas Zeit mit ihm verbringen?
Schliesslich ist die Gesellschaft für Hunde während ihrer Alleinzeit von entscheidender Bedeutung, um Einsamkeit zu vermeiden und ihr emotionales Wohlbefinden zu fördern. An dieser Stelle können Hundesitter, tierfreundliche Nachbarn, Musik oder Fernsehen, eine Kamera oder auch interaktive Spielzeuge hilfreich sein, Ihren Hund sozial zu unterstützen.
Schaffen Sie Ihrem Hund eine Komfortzone: Wie wir Menschen auch fühlen sich die Hunde umso sicherer und geborgener, wenn sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen. Neben Spielzeugen und Kauartikeln gehören auch ein gemütliches Hundebett oder eine Hundedecke sowie Zugang zu frischem Wasser dazu. Gegenstände, wie sein Lieblingsspielzeug oder ein getragenes T-Shirt von Ihnen, kann dabei helfen, ein Gefühl von Vertrautheit zu schaffen. Hier sollte jedoch beobachtet werden, wie sich Ihr Hund verhält.
Wenn Sie absehen, dass Sie Ihren Hund allein lassen müssen, können Sie ihn auch mit Mitteln wie CBD-Öl unterstützen. Berichten zufolge zeigt CBD beruhigende und angstlösende Wirkungen, die Hunden in stressigen Situationen wie Trennungsangst oder lauten Geräuschen, etwa Gewittern und Feuerwerken, helfen können. Die kontinuierliche Nutzung von CBD-Öl als Ergänzung zur täglichen Fütterung kann dazu beitragen, eine entspanntere und ausgeglichene Stimmung zu fördern.
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