Frage

Mein Büsi «Nena», eine Langhaarkatze, wird bald fünf Jahre alt. Ich habe sie in einem Tierheim gekauft. Das Problem ist, dass sie viele Knöpfe in ihrem Fell hat, vor allem auf dem Rücken, und auch sehr viele Schuppen. Diesbezüglich war ich erst kürzlich beim Tierarzt. Gern möchte ich meine Katze aber in Zukunft selber behandeln, da mir der Arztbesuch zu teuer ist. Allerdings lässt sich Nena nur ungern bürsten. Kann ich sie auch hin und wieder mit einem Schuppen-Shampoo für Tiere behandeln?

Noch eine andere Frage: Ich mache mir immer wieder ein Gewissen, weil sie eine Hauskatze ist und mit mir alleine lebt. Wenn ich mit ihr spiele, hat sie schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr. Mache ich irgendeinen Fehler? Verschmust ist sie schon. Wenn ich beispielsweise auf dem Bett liege, legt sie sich auf meinen Bauch und lässt sich kraulen. Sobald ich mich aber um etwas anderes kümmere, geht sie sofort weg. Ich liebe dieses Büsi über alles. Aber eben, wie weiss ich, ob es sich nicht einsam fühlt?

Margrit Weiss, Oberwil bei Zug

Das sagt Dr. Thomas Schneiter

Dr. Thomas Schneiter ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO

Langhaarkatzen sehen sehr schön aus. Leider gibt es aber Büsis, die je nach Fellqualität sehr viele Fellknöpfe oder sogenannte «Baggeln» haben. Je mehr Unterwolle die Katze hat, desto mehr Baggeln macht sie. Weil sie sich darunter nicht putzen kann, gibt es dort natürlich auch Schuppen. Sie fragen, ob Sie für Ihr Büsi ein Schuppen-Shampoo brauchen können. Es gibt spezielle Shampoos für Hunde und Katzen mit schuppiger Haut. Ich denke aber nicht, dass das bei Ihrem Büsi viel bringt. Das Hauptproblem Ihrer Nena sind die erwähnten Baggeln. Gegen diese gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder kämmen und bürsten Sie Ihr Büsi täglich vorbeugend, damit die Baggeln nicht entstehen, oder Sie gehen regelmässig für die Fellpflege zum Tierarzt oder zur Katzencoiffeuse. Dort werden die Fellknöpfe ausgeschert.

Mir scheint, dass Sie zu Ihrem Büsi ein inniges Verhältnis haben. Sie sind sehr aufeinander eingespielt und geniessen das offensichtlich auch. Kommt aber jemand zu Ihnen nach Hause, verkriecht sich Ihre Nena. Katzen können sehr ängstlich sein, wenn sie in den ersten Lebenswochen wenig oder keinen Kontakt zu Menschen oder anderen Lebewesen hatten. Solche Büsis lassen sich leicht stressen. Ihnen ist es am wohlsten in einer ruhigen Umgebung, wo das Leben ohne viel Abwechslung verläuft. Wenn solche Katzen gestresst werden, können sie an einer Reizung der Blase erkranken.

Es gibt bei der Katze eine Schutzschicht, die der Blase innen aufliegt. Diese Schicht hat die Aufgabe, die Blase vor dem zum Teil stark reizenden Harn zu schützen. Gestresste Katzen produzieren zu wenig von dieser Schicht. Das führt dazu, dass die Blase vom eigenen Harn gereizt wird. Solche Katzen urinieren dann irgendwo im Haus, und wenn die Besitzer den Harn aufputzen, stellen sie fest, dass dieser blutig ist. Dass Nena nicht gerne spielt, ist nicht Ihre Schuld. Der Spieltrieb ist nicht bei allen Katzen gleich stark ausgebildet und kann ausserdem mit dem Alter schwächer werden. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie Ihre im Haus gehaltene Katze immer wieder zum Spielen auffordern. Es erhöht ihre Lebensqualität und sorgt dafür, dass sie nicht zu dick wird. Ich bin sicher, dass Nena bei Ihnen einen idealen Lebensplatz gefunden hat.

Dr. Thomas Schneiter
dr. Qualipet

Dr. Q-Pet

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