Frage

Mein 13-jähriger Yorkshire Terrier hat ein sehr schlechtes Gebiss! Vor zwei Jahren wurden ihm zum letzten Mal die Zähne gereinigt und auch einige gezogen. Nun ist der Zustand der Zähne wieder sehr schlecht. Vorne wackeln erneut ein paar Zähnchen, und das Gebiss ist von starkem Zahnstein überzogen. Es beunruhigt mich zudem, dass er vorne eine komische Wucherung hat. Mein Tierarzt sagte mir bereits vor zwei Jahren, in diesem Alter bestehe ein erhöhtes Narkoserisiko. Nun bin ich sehr ängstlich und verunsichert, ob ich eine weitere Zahnreinigung machen lassen soll. Und kann man diese Wucherung entfernen? Timy ist immer noch recht fit, hat klare Augen und mag noch auf längere Spaziergänge gehen. Er hört aber nicht mehr gut und hat seit drei Jahren Mühe mit Atmen, zum Beispiel wenn er sich sehr freut. Dann schnauft er manchmal komisch; es ist, als wenn er sich verschlucken würde.

Sarah Neff, Winterthur

Das sagt Dr. Thomas Schneiter

Dr. Thomas Schneiter ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO

Zahnprobleme sind ein häufiger Grund, warum Hundehalter den Tierarzt aufsuchen. Grosse Hunde haben generell weniger Probleme mit ihren Zähnen als kleine Hunderassen. Hunde haben wie der Mensch Milchzähne und wechseln diese während der ersten Lebensmonate. Kleine Hunde haben zum Teil schon beim Zahnwechsel das Problem, dass die Milchzähne nicht ausfallen, obwohl die zweiten Zähne vorhanden sind. Im Verlauf ihres Lebens entwickeln sie zum Teil massiv Zahnstein, der dann zu einer Erkrankung der Zahnbefestigung im Kiefer führt – man spricht von Parodontose. Die Zähne beginnen zu wackeln, der Hund stinkt aus dem Maul und wird krank.

Es wäre wichtig, dass es gar nicht so weit kommt. Vorbeugend kann der Besitzer seinem Hund ein Zahnreinigungsfutter oder Zahnreinigungsknochen geben. Eine regelmässige Zahnreinigung mit einer weichen Zahnbürste ist allerdings besser. Wenn der Hund bereits Zahnstein hat, hilft nur noch eine Narkose und das Entfernen des Zahnsteins durch den Tierarzt. Die Wucherung im Maul von Timy kann in derselben Narkose entfernt werden. Weil es auch bösartige Tumore im Maul gibt, sollte die Wucherung nach dem Entfernen in einem Labor untersucht werden. Das Narkoserisiko ist immer wieder ein Thema. In den letzten Jahren konnte dieses durch bessere Medikamente und bessere Überwachung massiv verkleinert werden. Der Nutzen, keine Schmerzen mehr im Maul zu haben überwiegt schliesslich das Narkoserisiko bei weitem.

Dr. Thomas Schneiter
dr. Qualipet

Dr. Q-Pet

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