Frage

Unsere Hauskatze Molly, bald 17-jährig, war schon immer sehr ängstlich und scheu. Seit einem halben Jahr hat sie die Angewohnheit, laut zu jammern und zu klagen. Sie zieht sich immer mehr zurück und wirkt auf uns manchmal vergesslich. Kaum haben wir ihr jeden Wunsch erfüllt, beginnt das Spiel von vorne. Sie hat Beschwerden beim Aufstehen und Hinlegen, und hochspringen kann sie nicht mehr. Das Jammern ist laut und durchdringend – und besonders in der Nacht oder am frühen Morgen sehr mühsam.



Uns wurde gesagt, dass Katzen, die nicht mehr gut hören, manchmal so laut miauen. Sie reagiert aber sofort auf Klatschen und andere Geräusche, sodass sie noch gut zu hören scheint. Beim letzten Gesundheits-Check waren die Blutwerte in Ordnung. Da Molly sehr ängstlich ist, würde ich ihr gerne den Tierarztbesuch ersparen. Vielleicht haben Sie mir einen Tipp, was wir noch unternehmen könnten, damit Molly weniger laut miaut. Wir lieben sie und möchten, dass sie möglichst lange glücklich und zufrieden bei uns bleiben kann.

Beatrice Feller, Thun BE

Das sagt Dr. Thomas Schneiter

Dr. Thomas Schneiter ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO

Ihre Molly hat schon ein recht hohes Alter erreicht. Wie beim Menschen gibt es auch bei der Katze Altersbeschwerden, die man sofort sieht. Sie beschreiben, dass Molly Mühe hat beim Aufstehen, Hinlegen und Hochspringen. Andere Probleme sind von aussen nicht sichtbar und führen dazu, dass sich unsere Haustiere anders verhalten als sonst.

Das laute Jammern von Molly kann unterschiedliche Gründe haben. Vielleicht hat die Katzendame Schmerzen – sei dies im Rücken, in den Gelenken oder sonst wo. Auch Probleme im Körperinneren können das Verhalten verändern. Eine Niereninsuffizienz, eine Überfunktion der Schilddrüse oder zu hoher Blutdruck sind einige der Möglichkeiten.

Eine Verschlechterung des Sehens, Hörens und Riechens kann eine Katze verunsichern, sodass sie vermehrt jammert. Schliesslich altert aber auch das Gehirn, und es gibt Katzen, die im fortgeschrittenen Alter dement werden.

Eine ausführliche Gesundheitskontrolle mit Bestimmung der Blutwerte, des Blutdrucks und mit Röntgenbildern wäre sinnvoll, um den Grund des Jammerns herauszufinden. Wenn alles in der Norm ist, können Sie davon ausgehen, dass Molly an Altersdemenz leidet. Sie können ihr mit speziellem Futter und mit Medikamenten helfen, dass sie auch im fortgeschrittenen Alter eine gute Lebensqualität hat.

Dr. Thomas Schneiter
dr. Qualipet

Dr. Q-Pet

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