Frage

Seit einigen Monaten hüte ich eine Hündin (Flat/Labrador). Sie hat oft Augenausfluss. Ich gebe ihr Euphrasia-Augentropfen und Resistenz-Tabletten. Wie kann ich einen chronischen Verlauf verhindern?

Madeleine Rentsch, Gümligen BE

Das sagt Dr. Thomas Schneiter

Dr. Thomas Schneiter ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen

Je nach Farbe des Fells fällt Augenausfluss mehr oder weniger auf. Bei hellen Hunden sind die davon braun gefärbten Haare unter den Augen sofort sichtbar. Bei dunklen Hunden sieht man den Ausfluss weniger. Beim Junghund ist Augenausfluss sehr häufig. Er deutet auf eine vorübergehende Bindehautentzündung hin. Diese heilt meistens ab, ohne dass man sie behandeln muss. An Augenausfluss können aber Hunde in jedem Alter erkranken.

Ein möglicher Grund sind verstopfte Tränenkanäle. Die Verstopfung kann angeboren oder im Verlauf des Lebens erworben sein. Teilweise können die Tränenkanäle unter Narkose gespült werden – danach funktionieren sie wieder einwandfrei. Häufigster Auslöser ist aber eine Bindehautentzündung. Anatomische Merkmale können eine solche noch begünstigen. Sie kann infektiös, das heisst ansteckend, bedingt sein – oder das Resultat einer Allergie.

In manchen Fällen steckt auch eine schwere Augenerkrankung hinter dem Ausfluss; dabei haben die Tiere Schmerzen, drücken die Augen zu. Wenn ein Tier Augenausfluss hat und ein oder beide Augen zudrückt, dann sollte der Besitzer mit ihm zum Tierarzt, denn dann liegt eine Augenverletzung oder eine Entzündung des ganzen Augapfels vor.

Sie schreiben, dass der von Ihnen gehütete Hund ein Mischling zwischen einem Labrador und einem Flat Coated Retriever ist. Flat Coated Retrievers sind wegen ihrer Kopfform etwas anfällig für Bindehautentzündungen.

Wenn man die Entzündung mit Spüllösung oder mit pflanzlichen Tropfen kontrollieren kann, dann ist das optimal. Wenn der Augenausfluss aber trotz Behandlung längere Zeit besteht, wenn sich Ihr Hund die Augen reibt oder wenn Ihr Hund ein Auge zukneift – dann ist der Besuch beim Tierarzt zwingend.

Dr. Thomas Schneiter
dr. Qualipet

Dr. Q-Pet

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