Frage

Meine 6-jährige Hündin Holly hat grosse Probleme mit den Zecken. Ich verwende ein pflanzliches Zeckenmittel, leider kommen die Biester trotzdem. Stärkere Mittel möchte ich nicht verwenden. Nach dem Entfernen der Zecken bilden sich immer kleine Knötchen. Was kann ich tun?

Isabelle Wyder, Glattbrugg ZH

Das sagt Dr. Thomas Baumgartner

Thomas Baumgartner ist Spezialtierarzt FVH in der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO

Zecken können für Hunde und Katzen immer wieder zum Problem werden, vor allem wenn der Winter mild war und viele von ihnen überlebt haben.

Die lästigen Parasiten können Krankheiten übertragen und Menschen befallen. Deshalb ist es sinnvoll, vorbeugend etwas gegen die Viecher zu unternehmen.

Mittel gegen sie gibt es viele, vom Halsband über Tropfen bis zu Futterzusätzen. Für Hundebesitzer ist es häufig unverständlich, dass vorbeugende Massnahmen die Zecken nicht fernhalten. Zu beachten ist aber der unterschiedliche Infektionsdruck und der unterschiedliche Wirkungsmechanismus der Zeckenmittel: vertreiben oder abtöten. Hunde, die sich viel im Wald, Gebüsch oder Gras aufhalten, sind Zecken stärker ausgesetzt als solche, die nur in der Stadt leben. Vermutlich spielen auch Fellbeschaffenheit und Ausdünstung eine gewisse Rolle. Eine Verminderung des Zeckenbefalls ist mit einem Futterwechsel eventuell möglich.

Es gibt Hundebesitzer, die ihrem Tier Knoblauchpulver ins Futter mischen – das soll eine für Zecken unangenehme Ausdünstung zur Folge haben und sie fernhalten. Sie haben bei Ihrer Hündin ein pflanzliches Parasitenmittel gewählt, sind aber nicht zufrieden. Dies hat vermutlich nichts mit dessen Wirksamkeit zu tun, sondern damit, dass kein Parasitenmittel die Zecken vollständig vertreibt oder hundertprozentig abtötet. Sie möchten kein stärkeres Mittel verwenden – darunter verstehen Sie vermutlich ein Halsband oder nicht pflanzliche Mittel in Tropfenform.

Ich kann Sie beruhigen: Moderne Zeckenmittel dringen nicht in den Körper des Tieres ein, sondern wirken nur auf der Haut. Sie belasten den Körper nicht und sind nicht belastender als pflanzliche Mittel, sondern wirken nur anders. Die Knötchen nach dem Entfernen der Zecken sind kleine Entzündungsherde. Da die Zecke wie die Mücke zum Blutsaugen einen gerinnungshemmenden Stoff injiziert, kommt es zur Entzündung und Schwellung des Gewebes.

Normalerweise ist bei solchen Knötchen keine Therapie nötig, ausser es entwickelt sich eine nässende Stelle. Diese kann man mit den üblichen Desinfektionsmitteln pflegen. Sollte sich die Bissstelle stark entzünden und der Hund sogar fiebrig werden, müssen Sie unbedingt Ihren Tierarzt aufsuchen.

Dr. Thomas Baumgartner
dr. Qualipet

Dr. Q-Pet

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