Algen im Aquarium

Eintauchen in eine Welt voller bunt schillernder Fische, fantasievoller Unterwasserlandschaften und üppig wachsendem Grün: das ist der Traum vieler Aquarianer/innen. Leider sieht die Realität aber nicht immer so aus. Algen, die das Wasser grün verfärben, sich hartnäckig auf Pflanzenblättern und Dekorationsgegenständen festsetzen oder als lange Fäden durch das Aquarium ziehen, können die Freude am nassen Hobby trüben. Im folgenden Blogbeitrag erfahren Sie, welche Algenarten am häufigsten vorkommen, welche Faktoren ihr Wachstum begünstigen und wie man die lästigen Algen im Aquarium bekämpfen kann.

Ursachen von Algen im Aquarium

Es gibt verschiedene Gründe warum Algen im Aquarium entstehen:

Nährstoffüberangebot

Es braucht Überwindung, nicht zur Futterdose zu greifen, wenn die Fische voller Vorfreude an die Wasseroberfläche schwimmen und hoffnungsvoll zum Betrachter blicken. Doch sparsames Füttern ist wichtig, um Blaualgen, Bartalgen, Pinselalgen und Co loszuwerden, da sich diese zumeist aufgrund eines Überangebotes an Nährstoffen bilden. Dieses kann durch zu viel Futter, zu viele Fische und mangelnde Wasserpflege entstehen. Ob die Wasserqualität ungenügend oder sogar so schlecht ist, dass die Fische darunter leiden, kann man mit Wassertests leicht überprüfen. Im Bezug auf Algen in Aquarien sind vor allem die Nitrit-, Nitrat- und Phosphatwerte wichtig.

Weiterführende Informationen zur Aquarien-Wasserpflege und zur Reinigung des Aquariums finden Sie auf unserem Blog:

Licht

Neben der Wasserqualität spielt bei der Algenbekämpfung auch das Licht eine entscheidende Rolle. Wird das Aquarium länger als 8-12 Stunden täglich beleuchtet, kann das algenfördernd sein. Auch alte Leuchtmittel begünstigen das Algenwachstum. Ein ungünstiger Aquarienstandort, bei dem direktes Sonnenlicht ins Wasser fällt, sorgt ebenfalls dafür, dass sich Algen, wie z.B. Grünalgen, wohl fühlen und sich unkontrolliert vermehren können.

Entstehung und Bekämpfung der häufigsten Algenarten im Aquarium

Es tummeln sich verschiedene Algen in unseren Aquarien. Zumeist handelt es sich um die unten aufgeführten Arten.

Grünalgen

Zu den Grünalgen zählen Pelzalgen (ein grüner, pelziger Belag an Scheiben und Pflanzen), Fadenalgen (lange, grüne Fäden) sowie Schwebealgen (auch Algenblüte genannt, schwimmt im Wasser und färbt es intensiv grün). Sie alle entstehen durch ein Überangebot an Nährstoffen und durch zu viel Licht.

Bekämpfung von Grünalgen

Auf Algenvernichtungsmittel sollte bei Grünalgen nach Möglichkeit verzichtet werden, da diese das Pflanzenwachstum stören können. Stattdessen sollte man als Erstes die Wasserqualität überprüfen und nötigenfalls verbessern.

Gegen Pelzalgen können zudem Helmschnecken, Amanogarnelen oder algenfressende Fische wie Antennenwelse, Otocinclus sowie Siamesische Rüsselbarben hilfreich sein. Vor dem Einsetzen muss allerdings geklärt werden, ob sich diese Tiere mit dem übrigen Besatz vertragen und ob die Aquariengrösse ausreicht, da manche dieser fleissigen Helfer eine stattliche Grösse erreichen.

Mit Scheibenreiniger lassen sich die grünen Algen an den Scheiben gut entfernen. Fadenalgen lassen sich wie Zuckerwatte auf ein Stäbchen drehen und so leicht beseitigen. Die Schwebealgen im Aquarium bekämpft man am besten mit UV-C Klärern.

Blaualgen

Die blaue Alge unterscheidet sich nicht nur in der Farbe von den anderen Algen im Aquarium, es handelt sich bei ihnen im Gegensatz zu den anderen Arten auch nicht um Pflanzen, sondern um Cyanobakterien. Neben dem äusseren Erscheinungsbild erkennt man Blaualgen oft auch am Geruch, da sie einen intensiven Duft absondern, der entfernt an jenen von Salatgurken erinnert. Die schleimige Plage vermehren sich besonders bei hohen Nitrit und Nitratwerten sehr schnell und überziehen Pflanzen und Dekorationsgegenstände innert kurzer Zeit mit ihrem bläulichen Belag.

Bekämpfung von Blaualgen

Auch im Kampf gegen Blaualgen im Aquarium ist es wichtig, die Wasserqualität zu überprüfen und mögliche Ursachen eines Nährstoffüberangebotes zu beseitigen. Die Algen sollten zudem täglich mit dem Schlauch abgesogen werden. Zusätzlich zu diesen Massnahmen kann man Blaualgen mit einem flüssigen Algenvernichtungsmittel bekämpfen. Für die langfristige Beseitigung ist es sehr wichtig, dass man sich konsequent an die Bedienungsanleitung des Algenvernichters hält. Hilfreich ist es zudem, wenn das Aquarium mit der Gabe des Mittels für 2 Tage komplett abgedunkelt wird. So können die Algen nicht mehr wachsen und das Algenmittel seine Wirkung bestmöglich entfalten.

Pinselalgen

Die kurzen, dunkelgrün bis schwarzen Pinselalgen bilden sich vor allem in Aquarien mit zu vielen Nährstoffen und einem zu geringen CO² Gehalt. Sie wachsen mit Vorliebe auf Pflanzen und Dekorationsgegenständen, aber auch auf Filtern, Schläuchen und auf dem Kies.

Bekämpfung von Pinselalgen

Pinselalgen sind sehr hartnäckig, können aber mit Geduld und Ausdauer bekämpft werden. Auch hier ist eine Überprüfung und nötigenfalls eine Verbesserung der Wasserqualität zentral. Daneben sollen von Pinselalgen befallene Pflanzenblätter umgehend entfernt und Dekorationsgegenstände wenn möglich im Backofen ausgekocht werden. (Achtung, dies ist nicht bei allen Materialien möglich). Wenn es die Aquariengrösse und der vorhandene Fischbesatz zulässt, kann der Pinselalgenfresser (Crossocheilus reticulatus) als Verbündeter zur Bekämpfung der Pinselalgen eingesetzt werden. Wenn die Massnahmen nicht reichen, kann zusätzlich ein Algenvernichtungsmittel verwendet werden.

Kieselalgen

Die grünen Algen werden Grünalgen genannt, die blaue Alge Blaualge, da wäre es naheliegend, dass es sich bei der braunen Alge um Braunalgen handelt. Dem ist allerdings nicht so. Bei der braunen, relativ glatten Alge handelt es sich um die so genannte Kieselalge. Sie kommt in Aquarien mit hartem, belastetem Wasser und bei Lichtmangel vor und wächst bevorzugt an den Scheiben, auf Pflanzen und Dekorationsgegenständen.

Bekämpfung von Kieselalgen

Um die braunen Algen im Aquarium loszuwerden, ist es in erster Linie wichtig, die Wasserqualität zu verbessern. Falls die Pflanzen schlecht oder gar nicht wachsen, sollte ausserdem die Beleuchtung überprüft und nötigenfalls ergänzt oder erneuert werden. Bei zu hartem Wasser empfiehlt sich zudem die Verwendung eines Osmosegeräts, damit das Leitungswasser mit dem enthärteten Wasser gemischt und so der Härtegrad des Wassers im Aquarium gesenkt werden kann.

Wie Grünalgen können auch Kieselalgen an den Scheiben leicht mit einem Scheibenreiniger entfernt werden.

Pflanzen gut – alles gut

Im Idealfall bildet sich im Aquarium ein stabiles Gleichgewicht, mit Pflanzen als natürlichen Konkurrenten der Algen. In diesem Mini-Ökosystem «düngen» Fische mit ihren Ausscheidungen und dem CO², das sie ausstossen, die Wasserpflanzen. Diese nehmen die Nährstoffe auf, wachsen und produzieren Sauerstoff, den die Fische zum Leben benötigen. Je mehr dieser Nährstoffe die Pflanzen aufnehmen, desto weniger bleibt für die Algen übrig. Sorgt man also dafür, dass es den Pflanzen gut geht, reduziert man damit das Risiko von überhandnehmendem Algenwuchs. Das Pflanzenwachstum unterstützen kann man mit einer guten Wasserpflege, der gezielten Gabe von Pflanzendünger und CO² sowie einer geeigneten Beleuchtung.

Quellen:

  • Mergus Aquarien Atlas Band 1, Auflage 11
  • Adobe Stock

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