Der Kampffisch – Der Name ist Programm

Der Kampffisch stammt ursprünglich aus Thailand. In seinem Heimatland lebt der Fisch in strömungsarmen Gebieten, wie in überfluteten Reisfeldern, Wiesen oder Sümpfen. Dabei kommt ihm sein Labyrinthorgan zugute. Es hilft ihm, atmosphärischen Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen.

Das bedeutet, er besitzt die Fähigkeit, sich in warmen und sauerstoffarmen Gewässern aufzuhalten. In Europa kennt man den Fisch seit 1892, aber seine Geschichte geht viel weiter zurück.

Woher kommt der Name Kampffisch?

Der Kampffisch wird auch Kafi genannt. Der Fisch verdankt den Namen seinem stark ausgeprägten Territorialverhalten. In Thailand nennt man den Kafi « Trey Krem oder Pla-kad». In Südostasien wurde der bunte Fisch hauptsächlich wegen seines natürlichen Revierverhaltens gezüchtet. Es gehört in Thailand zur Kultur, zwei männliche Kampffische gegeneinander antreten zu lassen.

Durch die Zucht sind unzählige Kampffischrassen in allen möglichen Nuancen und Flossenformen entstanden. Heute unterscheidet man den Kampffisch zwischen der Wild- und Zuchtform, welche in Formkreisen kategorisiert sind. Die Gattung Betta kann man mittlerweile in 13 Formkreisen untereilen:

  • Akarensis-Formenkreis
  • Albimarginata-Formenkreis
  • Anabantoides-Formenkreis
  • Bellica-Formenkreis
  • Coccina-Formenkrei
  • Dimidiata-Formenkreis
  • Edithae-Formenkreis
  • Foerschi-Formenkreis
  • Picta-Formenkreis
  • Pugnax-Formenkreis
  • Splendens-Formenkreis
  • Unimaculata-Formenkreis
  • Waseri-Formenkreis

Im Handel treffen Sie meistens auf den Betta Splendens, die wissenschaftliche Bezeichnung des siamesischen Kampffisches. Auch der Siamesische Kampffisch lässt sich nach der Flossenart kategorisieren.

  • Halfmoon:  Bei der Spreizung ergibt die Flosse einen Winkel von 180°, welcher an einen Halbmond erinnert.
  • Overhalfmoon: Diese Zuchtform verfügt über noch grössere Flosse als der oben erwähnte Kandidat. Der Winkel liegt über 180° und wird deshalb Overhalfmoon genannt. Der Nachteil der üppigen Flosse ist das Gewicht. Irgendwann können die Tiere das Gewicht nur noch mit viel Mühe tragen.
  • Superdelta: Der Fisch besitzt einen Schwanzflossen-Winkel unter 180°. Somit präsentiert die gespreizte Flosse nicht den ganzen Halbmond wie der Halfmoon.
  • Delta: Der Delta Kampffisch besitzt einen Schwanzflossen-Winkel unter 165 Grad und wird deshalb als Delta Kampffisch bezeichnet.

Ausserdem gibt es noch Zuchtformen, die nach Brustflossen, Pigmentierung oder nach Farben gruppiert sind.

Die Kampffisch Haltung

Bevor Ihr Fischfreund ins Aquarium einzieht, sollte ein artgerechtes Kampffischbecken vorhanden sein. Der Kampffisch gilt als pflegeleicht und als guter Aquariumfisch für Anfänger. Nichtsdestotrotz muss Ihr Aquariumbecken einige Voraussetzungen erfüllen, damit der Kampffisch auch pflegeleicht bleibt. Was das genau bedeutet und wie Sie am besten vorgehen haben wir für Sie zusammengefasst.

Die Beckengrösse für den Kampffisch

Beim Kampffisch gilt: je grösser das Becken, desto grösser der Stress. Viele Kampffische verenden stressbedingt viel zu früh. In seinem natürlichen Lebensraum bewohnt der Kafi ein kleines Revier, welches er mit aller Gewalt verteidigt. Bei einem grösseren Revier verliert er den Überblick und fühlt sich dadurch angeschlagen. Trotzdem sollte das Aquarium nicht allzu klein sein. Wegen der grossen Flosse braucht der Betta viel Platz zum Schwimmen. Das Wasserbecken sollte ein Volumen von mindestens 54 Litern haben. Für einen kleinen Kampffisch mit geringen Flossenvolumen ist ein 30 Liter Nano Aquarium ebenfalls geeignet.

Der Bodengrund eines Kampffischbeckens

Ein Aquarium sollte das natürliche Umfeld eines Fisches widerspiegeln. Wie anfangs schon erwähnt, lebt der Kampffisch in seinem Heimatland in überschwemmten Feldern oder Tümpeln. Ein heller oder bunter Bodengrund versetzt den Kafi in Stresssituation. Als Alternative gibt es schöne Sand- und Kiesbodengründe in verschiedenen Brauntönen.

Die Pflanzenwelt im Kampffischaquarium

Der Betta Splendens mag im Aquarium üppige Pflanzen mit Wurzeln und Steinen. Die Wasserpflanzen dienen dem Fisch als Versteckmöglichkeit oder als Ruheort. Diese Pflanzen kommen im Kampffisch Aquarium gut an:

  • Wassersalat
  • Muschelblume
  • Rundblättrige Rotala
  • Blütenstielloser Sumpffreund
  • Brasilianischer und japanischer Wassernabel

Das Kampffischaquarium und die Technik

Achten Sie beim Einrichten des Beckens, dass Ihr Kampffischaquarium nur über eine leichte Strömung verfügt. Starke Strömungen verträgt der Kafi nicht. Der Fisch hat sich trotz der Zuchtformen noch nicht an intensive Strömungen gewöhnt, im Gegenteil. Die Zuchtform des Kampffisches hat bei starken Strömungen wegen der grossen Flosse am meisten Probleme beim Schwimmen.

Ein weiteres Requisit im Kampffischaquarium, welches von Bedeutung ist, ist das Licht. Kampffische bevorzugen eine düstere Umgebung. Deshalb sollte die Beleuchtung nicht zu hell sein. Für 54L Becken eignet sich gut die Hagen Sun-Glo T8 mit 15W.

Infolgedessen sollten Sie auf das Sonnenlicht achten. Durch die Reflexion sieht der Kampffisch sein Spiegelbild und könnte anfangen, sein Territorium zu verteidigen. Leider hält das Glas ihn nicht auf, weiterhin sich selbst anzugreifen.

Der bunte Fisch ist ein guter Springer. Was in der Natur ein Vorteil ist, bringt im Aquarium Nachteile mit sich. Sie springen häufig aus dem Becken und vertrocknen. Mit einer Abdeckscheibe verhindern Sie diese Situation. Die Scheibe bringt einen tollen Nebeneffekt für die Temperaturregulierung. Die Luft zwischen dem Wasser und dem Deckel wird unterstützend gewärmt.

Der Kampffisch

Vorsicht: Die Bettas mögen es zwar warm, aber Temperaturen über 26°C lässt Ihren Fisch schneller altern, während der Wärmegrad unter 24°C die Bewegung des Kafis einschränkt.

Die Kampffischfütterung

Der Kampffisch verspeist gerne die ganze Ration auf einmal. Aber zu viel Fischfutter stört nicht nur seine Verdauung, sondern kann sogar zum Tod führen. Füttern Sie den Fisch lieber mehrmals am Tag mit Häppchen. Der Kampffisch ist ein bekannter Fleischfresser, also sollten Sie grösstenteils zu Lebendfutter greifen. Das Lebendfutter weckt den Jäger in Ihrem Kampffisch. Dadurch isst er nicht die ganze Beute und lässt noch eine Portion für später übrig. Als Lebendnahrung eignen sich folgende Tiere:

  • Futtergarnelen
  • Fruchtfliegen
  • Mückenlarven
  • Wasserflöhe

Fragen Sie in unseren Filialen mit Aquaristik Abteil nach.

Die günstigere Variante zum Lebendfutter ist ein fleischhaltiges Trockenfutter wie das Tetra Betta oder das JBL NovoBetta. Pflanzliches Fischfutter sollten Sie dem Fleischfresser nicht anbieten. Dieses Futter enthält zu wenig Nährstoffe, welche der Kampffisch benötigt.

Die Kampffische vergesellschaften – geht das?

Wegen des intensiven Aggressionsverhaltens ist eine Einzelhaltung sehr zu empfehlen. Vor allem der männliche Kafi mag keine Besucher in seinem Revier. Sein Territorialverhalten lebt er nicht nur bei seinen männlichen Artgenossen aus, kleinere Fischsorten mag er als Snack. Dennoch versuchen viele den Kampffisch zu vergesellschaften. Je nach Persönlichkeit des Kampffisches kann es sogar funktionieren. Es müssen dennoch einige Punkte beachtet werden:

  • Der neue Beckenbewohner darf nicht zu gross sein, da der Kampffisch selbst zur Beute werden kann. Darüber hinaus darf der Fisch kein Territorialverhalten aufzeigen. Also, Finger weg vom Barsch.
  • Grosse Flossen sieht der Kampffisch als Bedrohung. Der Guppy gehört auf keinen Fall ins Kampffischbecken. Das löst beim Betta das Revierverhalten aus und es kommt zum Kampf.
  • Zu guter Letzt sind lebhafte Fische wie der Bärbling ebenso tabu. Dieser Fisch versetzt den Kafi in Stress.
  • Bei einem grösseren Becken können ein Männchen mit zwei Weibchen zusammengehalten werden. Das wichtigste ist hierbei, dass jeder Kampffisch sein Revier hat.

Am besten funktioniert das Zusammenleben mit gleichgrossen Fischen samt kleiner Flosse, wie beispielweise ruhige Schwarmfische. Dazu zählt unter anderem der rote- blaue- oder schwarze Neonfisch.

Wo kann ich einen Kampffisch kaufen?

Kampffische finden Sie auch in unseren QUALIPET- Filialen. Lassen Sie sich in der nächsten QUALIPET-Filiale über den Kauf, die Haltung und deren Vergesellschaftung von unseren Aquarium-Experten beraten.

Quellen:

  • aquaristik-online.de
  • wikipedia.org/wiki/Siamesischer_Kampffisch
  • Adobe Stock
  • herz-fuer-tiere.de

3 Kommentar(e) zu “Der Kampffisch – Der Name ist Programm

  1. Alexandar Djordjevic sagt:

    Hallo liebes Qualipet-Team.

    Habe Ihren Beitrag des Kampfisches gelesen.
    Jedoch stelle ich mir die rage, wie sieht es mit weiblichen Kampffischen in einem Gesellschaftsbecken aus? Geht das?

    Freue mich auf eure Antwort.

    Beste Grüsse

    Alexandar Djordjevic

    1. Deborah Lyoth sagt:

      Lieber Herr Djordjevic
      Grundsätzlich ist es nicht unmöglich, weibliche Kampffische in einem Gesellschaftsbecken zu halten also es ist durchaus möglich, kommt aber auch darauf an, welche anderen Arten im Gesellschaftsbecken gehalten werden. Das Risiko, dass sich weibliche Kampffische untereinander oder mit anderen Aquarienbewohnern nicht verstehen, kann nicht ausgeschlossen werden. Für detailliertere Informationen können Sie sich gerne an unsere Aquaristik-Experten wenden unter: [email protected] oder sich in einer unserer QUALIPET-Filialen mit Aquaristik-Sortiment von unserem kompetenten Verkaufspersonal beraten lassen.

    2. Andii sagt:

      Also ich habe zwei Weibchen zusammen im Becken und das Funktioniert supper!!

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