Arthrose beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Kälte, Nässe und schmerzende Glieder – das gehört für viele Arthrose-Patienten (leider auch für unsere Vierbeiner) in der kalten Jahreszeit zusammen. Kaum sinken die Temperaturen, werden die Gliederschmerzen oft schlimmer. Erfahren Sie hier alles über Arthrose beim Hund und wie Sie diese erkennen können.

Was ist eigentlich Arthrose beim Hund?

Arthrose beim Hund ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die ebenso schmerzend und einschränkend ist, wie bei uns Menschen. Bei der Erkrankung bildet sich der Gelenkknorpel zurück, wodurch sich die Gelenkstruktur verändert. Der Schwund oder der sogenannte Verschleiss im Laufe der Arthrose führt zu unangenehmen Schmerzen. Die Gelenkflüssigkeit verdünnt mit der Zeit, weshalb das Gelenk immer mehr abgeschliffen wird. Auch kommt es oft zu entzündlichen Veränderungen, die das ganze Gelenk betreffen und dadurch nicht nur den Gelenkknorpel, sondern auch die darunter liegenden Knochen und die Gelenkkapsel schädigen. Bänder, Sehnen und auch Muskeln können dadurch ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Krankheit kann in jedem Gelenk entstehen, meist sind aber die Gelenke gefährdeter, die stärker beansprucht werden, zum Beispiel Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen, die Gelenke der Pfoten und betrifft leider Hunde jeden Alters.

Unterschied Arthrose/Arthritis

Bei der Arthrose handelt es sich um eine verschleissbedingte Schädigung des Gelenkknorpels, während die Arthritis eine Gelenkentzündung ist, die durch eine bakterielle Infektion (z.B. durch Borreliose) ausgelöst werden kann und oft zu Arthrose führt.

Mögliche Ursachen der Arthrose beim Hund

Arthrose beim Hund kann an einem oder mehreren Gelenken auftreten und zählt zu den häufigsten Erkrankungen. Oft ist Arthrose eine Alterserscheinung und tritt bei älteren Hunden auf, weil ihre Gelenkknorpel weniger elastisch und belastbar sind. Es gibt aber auch weitere Ursachen dafür:

Angeborene Gelenkmissbildungen (z.B. Hüftgelenks- und Ellenbogengelenksdysplasie)
Verletzungen des Gelenkes (z.B. Kreuzbandrisse oder -verletzungen), die zu einer Instabilität und/oder Fehlstellung des Gelenks führen können
Übergewicht, da permanente Überbelastung der Gelenke, den Knorpel schädigen. Zudem produziert der hohe Fettgewebeanteil entzündungsfördernde Hormone, die eine Arthrose begünstigen.
Überbelastung oder Fehlbelastung durch Sport
Ernährung: Mangelt es dem Tier an essenziellen Aminosäuren, kann es sich negativ auf die Gelenke auswirken.
Knochenerkrankungen im Welpen- oder Junghundealter

Symptome einer Arthrose erkennen

Der Krankheitsverlauf verläuft schleichend, deswegen ist es besonders wichtig, die Symptome einer Arthrose so schnell wie möglich zu erkennen und zu handeln. Typisch für Arthrose ist die «Einlaufphase», bei der der Hund zunächst Anlaufschwierigkeiten oder auch Bewegungsunlust zeigt, die sich während des Laufens bessern. Oft sind aber die Anzeichen auch versteckt: Auf einmal bleibt der Hund auf dem Spaziergang stehen, leckt vermehrt an den Pfoten oder möchte nicht mehr ins Auto springen. Beobachten Sie daher Ihr Tier genau:

Wie bewegt sich der Hund, wenn er schnell oder langsam läuft?
Wie ist seine Haltung?
Hat er Probleme bei den alltäglichen Bewegungen (Strecken, Treppensteigen etc.)?
Geht er gern spazieren?
Ist Ihr Hund nach längerem Liegen zuerst steif und braucht eventuell länger, bis er sich «eingelaufen» hat?

Frühzeitiges Erkennen und Handeln erhöht die Chance, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, ein Heilen ist jedoch leider nicht möglich.

Therapie von Arthrose

Der zerstörte Knorpel bei einer chronischen Arthrose kann leider nicht mehr «repariert» werden, daher sollte das oberste Ziel einer jeden Behandlung das Aufhalten bzw. Eindämmen des Krankheitsgeschehens sein. Sollten Sie die Ursache kennen, muss man diese nach Möglichkeit beseitigen. Folgende Massnahmen können Sie ergreifen, um Ihren Liebling zu unterstützen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

Medikamentöse Behandlung

Im Fall einer Entzündung wird Ihnen Ihr Tierarzt vermutlich schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Dadurch kann sich Ihr Hund schmerzfrei bewegen und nimmt keine Schonhaltung ein, die zur Überbelastung anderer Gelenke führen kann. Es gibt verschiedene Medikamente, die bei einer Arthrose helfen können, die Gelenke zu «schmieren». Lassen Sie sich hierzu vom Tierarzt Ihres Vertrauens beraten.

Gewichtsreduktion durch Futter

Ist Ihr Hund übergewichtig, ist es sinnvoll, ihn auf Diät zu setzen. Jedes überschüssige Kilo belastet nämlich die Gelenke und beschleunigt den Gelenkverschleiss. Als Faustregel gilt dabei: Bei jedem Hund sollte man bei einem leichten Druck die Rippen spüren. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches Diätfutter für Ihren Liebling am besten passen würde. Da die Bewegung bei einer Arthrose meist weniger wird, ist es empfehlenswert, auch die Menge des verabreichten Futters zu reduzieren. Sie muss bedarfsdeckend sein und die nötige Energie liefern.

Nahrungsergänzungsmittel

Bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, prüfen Sie unbedingt, ob Ihr Futter eventuell schon die gewünschten Präparate enthält. Häufig enthält Hundefutter bereits Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin, Grünlippmuschel und Chondroitin, die zur Unterstützung der Gelenke hinzugegeben werden können. Ziehen Sie diese auf jeden Fall von der empfohlenen Tagesration ab.

Physiotherapie, Bewegungstherapie

Bewegung ist bei einer Arthrose besonders wichtig, dabei dürfen Gelenke aber auf keinen Fall überanstrengt werden. Daher wird vor allem regelmässiges Schwimmen empfohlen. Auch eine Physiotherapie kann Ihrem Liebling helfen, der Einschränkung des Bewegungsradiuses entgegenzuwirken. Während einer Physiotherapie werden ausserdem Verspannungen gelöst und durch gezielte Bewegung und Training Muskeln aufgebaut, die bei einer Arthrose besonders wichtig sind. Spezielle Geräte können die Mobilität des Hundes fördern, ohne die Gelenke zu belasten. Warum Hundephysiotherapie sonst noch gut ist, erfahren Sie in unserem Blog:

Der Alltag mit einem Hund mit Arthrose

Die Arthrose beim Hund sollte auf jeden Fall auch im Alltag berücksichtigt werden, um ihm das Leben zu erleichtern. Aufgrund des nachlassenden Bewegungsdrangs sollten Spaziergänge öfter stattfinden, dafür kürzer ausfallen. Nehmen Sie Rücksicht darauf, dass Ihr Liebling vielleicht etwas langsamer unterwegs ist, passen Sie das Tempo an. Kleine Veränderungen im eigenen Haushalt können auch dazu beitragen, dass sich Ihr Hund wohler fühlt. Positionieren Sie das Futter und Wasser etwas erhöht – das macht die Futteraufnahme bequemer.

Zum täglichen Wohlbefinden trägt, übrigens, auch ein warmer, zugfreier und weicher Liegeplatz sehr viel bei. Sollten Sie noch kein orthopädisches Hundebett haben, sollten Sie spätestens bei der Diagnose eine Anschaffung solches in Erwägung ziehen. Das verwendete Material passt sich der Körperform an und kann die von Arthrose betroffenen Partien entlasten und für erholsamere Stunden sorgen.

Spezielle Autorampen können den Einstieg ins Auto erleichtern. Kleinere Stufen können auch Zuhause helfen, vorhandene Treppen/Erhöhungen leichter zu bewältigen.

Quellen:

  • drhoelter.de
  • tierklinik-oberhaching.de

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