Futterumstellung beim Hund: So machen Sie es richtig

Es gibt viele Gründe für eine Futterumstellung beim Hund. Am häufigsten wird eine stufenweise Futterumstellung praktiziert, da unsere Vierbeiner mit Verstopfungen, breiigem Kot oder Durchfall auf eine abrupte Umstellung reagieren können. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie es richtig machen.

Gründe für eine Futterumstellung

Verschiedene Lebensumstände, das Alter der Tiere und vieles mehr können eine Futterumstellung beim Hund erforderlich machen:

✔ Wechsel von Welpen- auf Adult- und dann auf Seniorfutter
✔ Wechsel von Nass- auf Trockenfutter oder von Trocken- auf Nassfutter
✔ Allergien oder andere Erkrankungen
✔ Umstellung wegen Übergewicht, z.B. auf Light Futter oder auf Diätfutter
✔ Umstellung auf Spezialfutter (VET-Futter) aufgrund von Erkrankungen
✔ Verfügbarkeit der Produkte

Umstellung aufgrund des Alters

Junghunde, bei denen das Wachstum abgeschlossen ist, sollten mit etwa 9 bis 12 Monaten auf das Adult-Futter umgestellt werden. Ein ausgewachsener Hund hat nämlich einen veränderten Nährstoffbedarf. Der Wechsel ist jeweils von der Hunderasse abhängig. Lesen Sie vor der Umstellung unbedingt die Empfehlungen auf der Verpackung und lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten. Es gibt jedoch auch Futtersorten, die für eine dauerhafte Fütterung konzipiert sind. Eine Umstellung ist hier nicht erforderlich.

Bei älteren Hunden sinkt der Energiebedarf, die Bewegungsfähigkeit des Dickdarmes nimmt ab, weshalb es dazu kommen kann, dass der Hund zunimmt. Ein gutes Senioren-Hundefutter kann dabei helfen, das Wohlbefinden und Gesundheit des Hundes zu erhalten. Auch hier hängt die Umstellung von der Rasse und der Konstitution des Hundes ab. Bei einigen Hunden kann eine Umstellung bereits ab dem 6. Lebensjahr ratsam sein, wiederum bei den anderen erst ab dem 8. oder sogar 9. Lebensjahr. Reagiert Ihr Hund sensibel auf anderes Futter, so können Sie sich mit der Umstellung verlängern. Beachten Sie bei der Umstellung besonders die Aktivität Ihres Hundes und passen Sie die Menge an, sollten Sie merken, dass Ihr Hund ab- oder zunimmt. Wir raten Ihnen, den Hund während der ersten Zeit öfter zu wiegen.

Übergewicht und Diät

Beim Abbau der Fettmasse sollte darauf geachtet werden, dass nicht die Muskeln abgebaut werden. Hier ist ein hochwertiges Protein bei einem gleichzeitig geringen Fettanteil gefragt. Tipps dazu finden Sie HIER.

Nach einer Kastration kommt es häufig zu einer Umstellung im Hormonhaushalt und damit zu einer Veränderung im Stoffwechsel, die schlussendlich zu einem geringeren Energiebedarf führt. Achten Sie daher besonders auf das Gewicht Ihres Lieblings, da die übliche Futtermenge zur Gewichtszunahme führen kann. Daher ist es ratsam, den Hund nach einer Operation an ein Futter mit geringerem Kaloriengehalt zu gewöhnen.

Futterumstellung aufgrund gesundheitlicher Probleme

Unverträglichkeiten und diverse Hundekrankheiten können eine Futterumstellung beim Hund erforderlich machen. Hier gibt es verschiedene Spezialfutter, die bestimmte gesundheitlichen Aspekte unterstützen können. Geht es Ihrem Liebling über einen längeren Zeitraum schlechter als sonst, leidet er z.B. an starken Blähungen, Durchfall, häufigem Erbrechen und hat schuppiges, stumpfes Fell, dann könnte eine Futterintoleranz vorliegen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Tierarzt beraten.

Das geeignete Futter finden

Sie haben sich nun entschieden, aus einem der oben beschriebenen Gründe das Futter umzustellen? Dabei gilt es, die unterschiedlichen Ansprüche, Grösse des Hundes, Aktivität und die gesundheitlichen Bedürfnisse zu analysieren und sich für das richtige Futter zu entscheiden. Je nach Veranlagung des Hundes kommt zusätzlich noch dazu, dass viele z.B. Soja, Getreide und Weizen nicht vertragen. Diese Komponenten führen oft zu Unverträglichkeiten. Daher sollte bei Verdauungsproblemen dringend überprüft werden, ob der Hund auf eine der drei Getreidesorten reagiert. Auch nicht jede Fleischsorte wird vertragen. Schonende Eiweiss- und Kohlenhydratquellen sind Geflügel, Fisch, Reis und Kartoffeln und sollten vor allem bei empfindlichen Hunden verwendet werden. Ist ein Futter erst einmal gefunden, das Ihr Hund verträgt, können die Nährstoffe optimal verwertet werden.

Richtig umstellen

Die Darmflora unserer Lieblinge muss sich an das neue Hundefutter erst gewöhnen, darum sollte die Umstellung nicht abrupt erfolgen. So können anhaltende Verdauungsprobleme wie Blähungen und Durchfall vermieden werden. Wobei auch hier jeder Hund unterschiedlich reagiert. So gibt es sensible Hunde, die mehrere Wochen Umstellungszeit benötigen, während andere mit plötzlicher Umstellung keine Probleme haben. Empfehlenswert ist eine stufenweise Umstellung über mindestens 4 Tage, bei sehr empfindlichen Hunden sogar bis zu 2 Wochen, nach Bedarf länger.

Die Gewöhnung an das neue Hundefutter erfolgt durch Untermischen kleinerer Mengen vom neuen Futter ins alte. Zudem sollte die Untermischung bei jeder Mahlzeit erfolgen. Die obere Grafik zeigt eine schonende Umstellung, die z.B. bei sensiblen Hunden angewandt werden kann, wobei sie je nach Hund auch über einen längeren Zeitraum und in kleineren Etappen durchgeführt werden kann.

Vom Nass- auf Trockenfutter umstellen

Bei einer abrupten Umstellung von Nass- auf Trockenfutter kommt es in den meisten Fällen zu Problemen, denn der gesamte Organismus vom Hund ist auf Nassfutter «programmiert». Der Körper ist gewöhnt, dem Futter zu Zwecken der Verdauung, Wasser zu entziehen, welches dann plötzlich fehlt. Plötzlich wird der Elektrolythaushalt des Hundes beeinträchtigt. Daher ist es hier besonders wichtig, der Fellnase eine längere Umgewöhnungsphase (2 bis 4 Wochen, bei sensiblen Hunden sogar länger) einzugestehen.

Stellen Sie sicher, dass nach der Umstellung auf Trockenfutter, der Hund jederzeit freien Zugang zu frischem Wasser hat. Verfüttern Sie lieber kleinere Portionen, dafür häufiger. Da Trockenfutter energiereicher ist, reicht hier eine deutlich kleinere Menge. Beachten Sie unbedingt die empfohlenen Angaben auf der Verpackung des Hundefutters. Sollte Ihr Hund Probleme mit Trockenfutter haben, empfiehlt es sich, dieses anfangs im warmen Wasser einzuweichen. Es wird dadurch besser kaubar, verliert aber nicht an Geschmack.

Zur Gewöhnung kann das Futter aber auch als Belohnung eingesetzt werden. Wiegen Sie dazu am Morgen eine Portion Trockenfutter ab. Der Hund kann sich über den Tag verteilt die Trockenfutter-Kroketten erarbeiten und wird somit an das Trockenfutter gewöhnt.

Vorteile der Umstellung auf Trockenfutter

✔ Einfachere Lagerung
✔ Trockenfutter hält im Vergleich zu Nassfutterdosen länger
✔ Reduktion von Hundefutter-Geruch
✔ Besseres Sättigungsgefühl (ein deutlicher Vorteil, wenn der Hund zu Übergewicht neigt)
✔ Kein häufiger Wechsel notwendig – wird in den meisten Fällen nach Umstellung immer gut vertragen.

Vom Trocken- auf Nassfutter umstellen

Bei der Umstellung vom Trockenfutter auf Nassfutter wird Ihr Hund sehr wahrscheinlich weniger trinken, dafür aber mehr essen und schneller. Da Trockenfutter konzentrierter ist, braucht der Hund mehr Nassfutter, um die gleiche Kalorien- und Nährstoffmenge aufzunehmen. Halten Sie sich auch hier unbedingt an die auf der Verpackung empfohlene Futtermenge.

Vorteile der Umstellung auf Nassfutter

✔ Altersbedingte Umstellung, wenn der Hund das Trockenfutter nicht mehr kauen kann
✔ Bessere Akzeptanz, Nassfutter riecht intensiver und beinhaltet mehr Feuchtigkeit, falls der Hund zu wenig trinken sollte
✔ Weniger Kohlenhydrate – viele Futtersorten beinhalten einen sehr hohen Fleischanteil

Nebenwirkungen bei einer zu schnellen Futterumstellung

Manche Hunde reagieren auf eine zu schnelle Umstellung sensibler als andere. Dadurch können folgende Probleme entstehen:

  • Häufiger Kotabsatz
  • Blähungen
  • Breiiger Kot und grössere Menge
  • Juckreiz
  • Durchfall und Erbrechen
  • Nahrungsverweigerung

Sollte Ihr Liebling eines der aufgelisteten Symptome aufzeigen, verringern Sie den Anteil des neuen Futters und bleiben Sie ein paar Tage dabei. Sollten die Probleme andauern, dann verträgt Ihr Hund vermutlich das neue Futter nicht. Suchen Sie am besten Ihren Tierarzt auf.

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