Gleichgewichtstraining in der Hundephysiotherapie

Warum Hundephysiotherapie gut für fast jeden Hund ist

Nach einer Verletzung oder einer Operation kann das Balancetraining Ihren Hund beim Wiederaufbau von Muskeln oder während der Reha unterstützen. Hunde mit einer schwerwiegenden Verletzung oder beispielsweise mit einem amputierten Bein können die Balanceübungen helfen, sich neu auszubalancieren und neue Mikrobewegungen zu erlernen.

Auch gesunde Hunde profitieren von der Physiotherapie: Das Balancetraining stärkt die Muskulatur und fördert die Koordination sowie Konzentration Ihres Hundes. Durch Mikrobewegungen stärkt die Hundephysiotherapie die Kernkraft Ihres Hundes, welche Ihrem Hund bei Bewegungen wie Springen oder Drehen ermöglicht, seinen Körper zu kontrollieren. Das Training kann sich also positiv auf sportliche Aktivitäten auswirken und unterstützt Ihren Hund in alltäglichen Situationen. Wenn Sie beispielsweise gerne mit Ihrem Vierbeiner wandern und in schwierigem Gelände unterwegs sind, kann Ihr Hund durch das Gleichgewichtstraining ein besseres Körpergefühl erlangen, sicherer werden und mehr Selbstvertrauen erlangen. Die Hundephysiotherapie sorgt für Abwechslung und beschäftigt Ihren Hund körperlich sowie geistig. Zudem stärkt das gemeinsame Training eure Bindung und macht Spass.

Vorteile eines Gleichgewichtstrainings:

  • Unterstützt Ihren Hund nach einer Verletzung oder Operation
  • Stärkt die Muskulatur
  • Fördert die Koordination und Konzentration
  • Sorgt für ein besseres Körpergefühl
  • Verbessert die Beweglichkeit und das Gleichgewicht Ihres Hundes
  • Stärkt das Selbstvertrauen
  • Bietet Abwechslung im Alltag
  • Körperliche & geistige Beschäftigung
  • Stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier
  • Wirkt vorbeugend

Hundephysiotherapie für Hunde jeden Alters

Die Hundephysiotherapie und das Balancetraining eignen sich für Hunde jeden Alters. Bevor Sie jedoch mit den Übungen beginnen, sollten Sie abklären, ob Ihr Hund fit genug für das Balancetraining ist. Es empfiehlt sich zuerst die Meinung eines Tierarztes oder eines Physiotherapeuten einzuholen. Sollte Ihr Hund bereits an einer Verletzung oder Krankheit leiden, sollten Sie zwingend vorher das Gespräch suchen und sich gezielte Übungen zeigen lassen.

Mit einem gesunden Hund können bereits im Welpenalter erste leichte Übungen erlernt werden. Achten Sie darauf, dass die Übungen nicht zu schwierig sind und Ihren Welpen nicht überfordern. Auch für Senioren eignet sich das Balancetraining und kann altersbedingten Leiden mildern oder dem Abbau von Muskeln entgegenwirken. Darüber hinaus bleibt Ihr Hund fitter und beweglicher, als dies bei anderen Senioren der Fall ist. Weil die Hundephysiotherapie die Koordination und das Gleichgewicht Ihres Hundes fördert, kann die Leistung bei Arbeits- oder Sporthunden verbessert werden. In gewissen Sportarten kommt es zu einem einseitigen Muskelaufbau, mit dem Balancetraining können Sie dem vorbeugen oder falls es bereits ein einseitiger Muskelaufbau besteht, diesen ausgleichen. Auch ausgewachsenen Hunden, die keinen Sport machen, kommt die Hundephysiotherapie zugute. Das Gleichgewichtstraining verbessert sein Körpergefühl, stärkt sein Selbstvertrauen und unterstützt ihn in den unterschiedlichsten Alltagssituationen. Ausserdem können die Übungen Verletzungen vorbeugen und ihren Hund fit halten.    

Aufwärmen nicht vergessen!

Vor dem Balancetraining benötigt Ihr Hund eine Aufwärmphase, um Zerrungen, Muskelfaserrisse, Gelenkproblem und anderen Verletzungen vorzubeugen. Nicht nur vor der Hundephysiotherapie, sondern auch vor jedem Hundesport-Training sollten Sie Ihren Hund aufwärmen und dehnen!  

Die Aufwärmübungen lassen sich in drei Phasen aufteilen:

Aufwärmphase 1

Das Aufwärmtraining beginnt, indem Ihr Hund langsam im Schritt läuft. Steigern Sie das Tempo anschliessend zu einem schnellen Schritt. Nach ein paar Minuten können Sie Ihren Hund locker Traben lassen und schliesslich zwischen Schritt und Trab hin und her wechseln. Achten Sie darauf, dass sich ihr Hund locker bleibt und sich nicht verspannt. Die Aufwärmphase 1 sollte circa 7-15 Minuten dauern.

Aufwärmphase 2

In der Aufwärmphase 2 geht es darum, einige Dehnübungen zu machen. Damit sich Ihr Hund richtig stretcht, können Tricks wie Pfötchen geben, verbeugen, um die eigene Achse drehen, hilfreich sein. Doch auch Übungen wie Slalom um Hütchen, 8 zwischen den Beinen hindurch, etc. bieten sich als Dehnübungen an. Für die zweite Aufwärmphase sollten Sie ungefähr 5-10 Minuten einrechnen.

Aufwärmphase 3

Nach der zweiten Aufwärmphase sollte sich Ihr Hund wieder etwas auflockern. Spielen Sie für einen kurzen Moment mit Ihrem Hund oder lassen Sie ihn galoppieren. Achten Sie darauf, dass sich ihr Hund zwar locker macht, aber nicht auspowert. Nun ist Ihr Hund aufgewärmt und bereit für das Balancetraining. Sind Sie bereit? Dann geht es nun zu den unterschiedlichen Balanceelementen und den damit verbundenen Übungen.

Hundephysiotherapie und dazugehörige Balanceübungen

Passen Sie die Übungen und deren Schwierigkeitsgrad unbedingt an das Alter und die körperliche Verfassung Ihres Hundes an. Hundeleckerli können eine gute Unterstützung und Motivation beim Balancetraining sein, um Ihren Hund in die gewünschte Position zu bringen. Verwenden Sie bei der Erziehung oder Ausbildung Ihres Hundes die Clicker-Methode können Sie auch für die Hundephysiotherapie mit einem Clicker arbeiten. Seien Sie sich bewusst, dass jeder Hund individuell lernt und einige Hunde sich bei den ersten Versuchen unsicher oder ängstlich zeigen können. Sprechen Sie Ihrem Hund Mut zu und unterstützen Sie ihn bei seinen ersten Balanceversuchen umso mehr. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass er Ihnen vertrauen kann und ihm nichts passiert. Führen Sie die Übungen langsam und gezielt durch. Die Gleichgewichtsübungen sollten ein paar Mal wiederholt werden, jedoch nicht zu oft, weil Ihrem Hund sonst langweilig wird. Achten Sie darauf, dass die Hundephysiotherapie nicht zu lange dauert und Ihr Hund bis zum Schluss konzentriert mitarbeitet. Grundsätzlich gilt bei der Hundephysiotherapie lieber regelmässige kürzere Übungseinheiten als eine einmalige lange Trainingseinheit. Als Richtwert empfehlen wir, dass das Gleichgewichtstraining nicht länger als 15 Minuten dauert. Wenn Sie drei- bis viermal die Woche trainieren, sollten Sie erste Verbesserungen erkennen. Braucht Ihr Hund die Physiotherapie aufgrund einer Verletzung oder einer Operation, halten Sie sich unbedingt an die Übungen und Dauer, die von Ihrem Physiotherapeuten vorgegeben wurden!

Viele der Balanceübungen, der Hundephysiotherapie können für unterschiedliche Balancekissen verwendet werden. Bei Balancekissen, die Luft enthalten, kann der Schwierigkeitsgrad angepasst werden. Je mehr Luft sich im Balancekissen befindet, desto schwieriger, je weniger Luft, desto einfacher sind die Übungen. Es gibt Balancekissen mit glatten Oberflächen oder solche mit Noppen. Die Balancekissen mit Noppen stimulieren die Nerven und regen die Durchblutung an. Eine strukturierte Oberfläche verleiht Ihrem Hund zudem mehr Halt. Es gibt jedoch auch Hunde, die an den Pfoten empfindlich reagieren und die Noppen als unangenehm empfinden.

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Hier ein paar Übungsvorschläge:

  • Sitzen, Stehen, Sitzen
  • Liegen, Stehen, Liegen
  • Mit den Vorderbeinen auf das Balancekissen stehen und ein paar Sekunden das Gleichgewicht halten
  • Gib Pfötchen: Mit den Vorderbeinen auf dem Balancekissen stehen und abwechselnd eine Pfote hochhalten
  • Auf dem Balance Peanut die Vorderläufe abstützen und mit einem Hundeleckerli zum Strecken animieren

Sehen Sie sich die Übungen in unserem Selbstversuch mit Bürohund Bailey an:

Cool-Down-Phase nach dem Gleichgewichtstraining

Ebenso wichtig wie die Aufwärmphase ist auch die Cool-Down-Phase oder auch Auslaufphase genannt. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nach dem Training in Bewegung bleibt und sich nicht sofort hinlegt. Sie können Ihren Hund beispielsweise ein paar Runden Trab und Schritt laufen lassen, bis er sich etwas ausgelaufen und abgekühlt hat. Beenden Sie die Auslaufphase erst, wenn sich die Atmung Ihres Hundes wieder stabilisiert hat.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Training!

Quellen:

  • https://modern-dogs.de/

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