Wandern mit Hund

Sommerzeit ist Wanderzeit. Immer mehr Schweizer zieht es raus an die frische Luft, der Trend hält seit Jahren an. Und immer mehr nehmen auch den vierbeinigen Freund auf die Wanderung mit. Was Sie beim Wandern mit Hund beachten müssen und was unbedingt in den Rucksack rein muss erfahren Sie hier.

Mit dem Hund wandern macht doppelt so viel Spass und es gibt jede Menge zu entdecken. Aber welche Ausrüstung benötigt man eigentlich? Und gibt es etwas, was man beim Wandern beachten muss?

Gesetzliches

Ohne plötzlich vor einem für den Hund unüberwindbaren Hindernis zu stehen, sollte man sich vor der Wanderung über den Weg informieren (h-und.ch hat z.B. einige Routen zusammengestellt, die durch Hündeler getestet wurden). So ist man immer gerüstet und kann sicher sein, dass es nicht plötzlich doch eine Überraschung gibt. Es gibt in der Schweiz zudem einige Punkte, die beachtet werden müssen:

  • Während der Brut- und Setzzeit (01.04. bis 31.07.) besteht in Wäldern und Waldrändern Leinenpflicht.
  • Beim Wandern durch Tierweiden sind Hunde an der Leine zu führen.
  • Hunde dürfen nicht in Brunnen baden, aus denen Kühe trinken.

Sollten Ihnen Kühe auf der Weide begegnen, versuchen Sie so viel wie möglich Distanz zu halten und nehmen Sie Ihren Hund an die kurze Leine. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn eine Kuhherde aufwachsende Kälber hat. Mutterkühe mit Jungtieren können nämlich gefährlich werden und im Extremfall auch Menschen angreifen.

Herdenschutzhunde – Hunde mit einem Auftrag

Beim Betreten von Weiden ist daher immer auf die Tiere zu achten, auch auf Herdenschutzhunde. Denn in der Schweiz sind ca. 200 Herdenschutzhunde im Einsatz, die ihre Arbeit gewissenhaft verrichten. Diese stellen vor allem für Begleithunde ein erhöhtes Risiko. Da Hunde als nahe Verwandte des Wolfes gelten, werden sie von Herdenschutzhunden als eine viel grössere Gefahr eingeschätzt. Respektieren Sie es und nehmen Sie Ihren Hund an die Leine. Versuchen Sie nie eine geschützte Herde zu durchqueren, umgehen Sie diese weiträumig. Im Zweifelsfall raten wir dazu, umzukehren.

Herdenschutzhund-beim-wandern
Bei der Begegnung mit einer durch Herdenschutzhunde geschützten Herde besteht ein erhöhtes Risiko für Begleithunde.

Unverzichtbar beim Wandern mit dem Hund: Die Wanderausrüstung

Man sollte Wanderungen nicht auf die leichte Schulter nehmen und bedenken, dass auch Hunde ihre Ausstattung benötigen, damit sie ebenso glücklich wieder am Ziel ankommen wie sie es am Start waren. Denn nicht nur der Mensch braucht Flüssigkeit, Essen und Regenschutz, sondern auch der vierpfötige Begleiter. Auch sollte bedacht werden, dass ein Hund, der sonst immer im Flachland spazieren gegangen ist, nicht von heute auf morgen den Felsklippen ausgesetzt werden sollte. Üben Sie mit Ihrem Hund bereits vorher, indem Sie z.B. öfter in Gegenden Gassi gehen, in denen es starke Steigungen gibt, einen sehr schmalen Weg oder einen rutschigen Hang. Wählen Sie als Erstroute vielleicht nicht gerade die schwierigste. Haben Sie einen kleinen und/oder älteren Hund, mit dem Sie dennoch wandern gehen möchten, empfiehlt es sich, einen Hunderucksack mitzunehmen, um den Hund bei Müdigkeit zu entlasten.

Hundehalsband oder -geschirr?

Ein Hundegeschirr eignet sich zum Wandern besser als ein Halsband, weil man damit auf schwierigen Passagen den Hund stützen kann. Dabei ist es natürlich wichtig, dass das Hundegeschirr einen speziellen Haltegriff am Rücken hat. Achten Sie auch darauf, dass die Verarbeitung der Nähte gut ist und die Verschlüsse möglichst aus Metall gefertigt sind.

Hundeleine

In Naturschutzgebieten, in Wäldern und auf Weiden besteht Leinenpflicht, weshalb eine Hundeleine immer dabei geführt werden muss – auch wenn Ihr Hund gehorcht. Empfehlenswert ist eine Hundeleine mit Karabinerhaken an beiden Enden, die man zwischendurch auch mal an einem Gürtel befestigen kann.

Flexileinen oder Schleppleinen haben den Nachteil, dass sie sich während der Wanderung an Wurzeln u.ä. verhängen können. Wenn Sie Ihrem Hund dennoch mehr Freilauf bieten wollen wäre eine Hundeleine mit einem Ruckdämpfer (z.B. eine Joggingleine) sehr empfehlenswert.

Hundekotbeutel

In der freien Natur muss der Hundekot aufgenommen werden, vor allem auf den Weiden. Die ROBIDOGs sind zwar überall präsent, dennoch gibt es hier und da Wege, auf denen sie fehlen. Es empfiehlt sich daher, eigene Hundekotbeutel mitzunehmen.

Wanderapotheke für den Hund

Bei einer Wanderung kann viel passieren, weshalb empfohlen wird, auch für den Hund ein Erste-Hilfe-Set mitzunehmen. Die Grundausrüstung könnte aus folgenden Gegenständen bestehen:

  • Wundsalbe- und Wundspray
  • Desinfektionsmittel
  • Verbandsmaterial
  • Pinzette (zum Entfernen von Steinchen & Dornen)
  • Zeckenzange
  • Vaseline oder Pfötchenpflege zur Behandlung oder zum Vorbeugen rissiger Pfoten

Wasser und Hundefutter mit passenden Hundenäpfen

Die normalen Hundenäpfe sind meistens zu gross und unhandlich, um sie mit auf die Wanderung zu nehmen. Es gibt allerdings eine grosse Auswahl an faltbaren Näpfen, Hundetrinkflaschen oder anderen speziellen Reise-Sets. Die Mitnahme von ausreichend Wasser und Essen ist auch sehr empfehlenswert. Sollten Sie nicht sicher sein, ob das Wasser für den Tag reicht, empfiehlt sich ein Wasseraufbereiter.

Hundesnacks als Belohnung oder als Snack zwischendurch

Wanderungen eignen sich natürlich auch super für diverse Übungen, bei denen Sie Ihren vierbeinigen Freund belohnen können. Hierzu können die gängigen Hundesnacks benutzt werden, die Ihr Hund aus dem Alltag kennt. Getrocknete Fleischsticks oder andere Kausnacks können zwischendurch als praktische Energiespender dienen.

Hundekissen oder Reisedecke

Nehmen Sie bei längeren Ausflügen eine Outdoor-Matte mit, damit sich der Hund erholen kann. An heissen Tagen und bei dichtem Hundefell empfiehlt sich eine selbstkühlende Matte.

Regenschutz

An kälteren Tagen, an denen der Hund nass werden könnte, ist zudem die Mitnahme von einem Mikrofaser-Handtuch wichtig. Denn es kann schnell einmal passieren, dass der Hund auf langen Wanderungen und an regnerischen Tagen völlig durchnässt wird und sich eine Blasenentzündung holt. Für manche Rassen und für ältere Hunde sind Regenmäntel oder warme Kleidung empfehlenswert.

Hundeschuhe

Um im Vorfeld Verletzungen zu vermeiden, können für besonders schwierige Wanderrouten Hundeschuhe mitgenommen werden. Sie sind ebenfalls empfehlenswert, wenn sich der Hund plötzlich verletzen sollte und nicht mehr laufen kann. Das Tragen der Hundeschuhe sollte jedoch bereits im Vorfeld geübt werden.

Fitness- und GPS Tracker

Um die Aktivität und den Kalorienverbrauch Ihres Hundes bei z.B. längeren Wanderungen zu messen, empfiehlt sich ein Activity Tracker, der an jedes Halsband passt und wasserdicht ist, falls sich Ihr Liebling an einem warmen Sommertag abkühlen möchte. Der Activity Tracker Animo erfasst die tägliche Gesamtdauer der Aktivität Ihrer Fellnase. So behalten Sie immer die Kontrolle über die Bewegung und können Ihrem treuen Begleiter helfen, fit zu bleiben.

Ein GPS Tracker ist ideal für Hunde, die einen weiten Bewegungsradius haben und gerne mal “streunen” gehen. Sehr empfehlenswert ist der Tracker auch für ältere Hunde, die nicht mehr gut sehen oder hören können und dennoch einen leinenlosen Auslauf geniessen. Sollte sich der Hund verirren, können Sie live mitverfolgen, in welche Richtung sich der Hund bewegt.

Hunderucksack

Die Hunderucksäcke erfreuen sich mittlerweile grosser Beliebtheit und man trifft immer mehr Hunde, die ihre «Sieben Sachen» selbst tragen. Bevor Sie also Ihren Hund ausgestattet in die Berge mitnehmen, sollten Sie vorher mit ihm üben. Er darf, soll aber nicht. Ausserdem sollte der Hund nicht überbelastet werden. Fangen Sie mit nur wenig Gewicht an und bauen Sie es nach und nach auf. Verknüpfen Sie das Tragen des Hunderucksacks mit etwas Positivem und motivieren Sie Ihren Hund.

Mit einem Hunderucksack können gezielt Muskelpartien gestärkt werden.

Hunde, die sich im Wachstum befinden und ältere Hunde sollten ausserdem kein zusätzliches Gewicht tragen. Ansonsten sind die Hunderucksäcke sogar aus medizinischer Sicht empfehlenswert, weil damit gezielt einige Muskelpartien aufgebaut und gestärkt werden können. Grundsätzlich geht es aber dabei nicht darum, dass der Hund Sie entlastet, sondern beim Tragen eigener Sachen Spass hat.

Je sportlicher und länger Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind, umso mehr Zubehör benötigen Sie auch. Mit der richtigen Hundeausrüstung macht aber nicht nur ein Spaziergang, sondern auch längere Wanderungen viel Spass.

Quellen:

  • wandersite.ch
  • wandern.ch
  • gesundheitstrends.com
  • Fotolia

5 Kommentar(e) zu “Wandern mit Hund

  1. Super Artikel, danke.

  2. Sibylle Vogel sagt:

    Sehr informativ, danke!

  3. Wow, das nenne ich mal einen überragenden Artikel ! Vor allem der vorletzte Absatz hat mich ziemlich von den Socken gehauen. Würde mich über einen weiteren Artikel zu einem ähnlichen Thema freuen! Liebe Grüße und weiter so.

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