Brauchen Katzen einen Katzenbaum / Kratzbaum?

Vor dieser Frage werden alle künftigen Katzenbesitzer einmal stehen. Die Anschaffung eines Kratzbaums ist tatsächlich eine wichtige Überlegung für jeden Katzenhaushalt. Katzenbäume sind für Sie vielleicht einfach nur Möbelstücke – für Ihre Samtpfoten aber ein wahres Paradies, das ihre natürlichen Instinkte und Bedürfnisse anspricht. Das multifunktionale Mobiliar ist ein unverzichtbarer Bestandteil, wenn Sie mit Katzen unter einem Dach leben. Kratzbäume fördern das Wohlbefinden Ihres Büsis und können durchaus auch das heimische Ambiente bereichern.

Wir zeigen Ihnen gerne auf, welche Vorteile ein Kratzbaum bietet, auf was Sie achten sollten und wie Sie Ihre Katze daran gewöhnen können.

Um die Instinkte zu befriedigen

Von Natur aus zählen beispielsweise Kratzen und Klettern zum Verhaltensrepertoire von Katzen. Instinkte, die befriedigt werden müssen, damit ein harmonisches Zusammenleben gewährleistet werden kann. Mit verschiedenen Plattformen, Höhlen und Kratzsäulen bietet ein Katzenbaum nicht nur einen erhöhten Aussichtspunkt, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten für Pflege, Spiel und Ruhe. Somit ein perfekter Rückzugsort für Ihre Katze, der für Entspannung und Wohlbefinden sorgt, aber auch ihre Aktivität fördert und weitere Instinkte befriedigt.

Eine Pause vom ganzen Stress

Das Leben im Haus oder der Wohnung kann teilweise ganz hektisch sein, vor allem wenn die Räumlichkeiten noch mit einem Hund oder Kindern geteilt werden müssen. Ein Katzenbaum hilft den Samtpfoten sich vor dem Chaos zu verstecken, denn die meisten Modelle verfügen über erhöhte Liegeflächen oder eine Höhle, in der sie sich verstecken können. Da es ihr persönlicher Rückzugsort ist, können sie darin meist gut Stress abbauen und ungestört entspannen.

Kletterwand für unermüdliche Kathleten

Dank ihrer muskulösen Hinterbeine und des starken Rückens sind Katzen wahre Athleten und können die höchsten Bäume erklimmen. Um ihre Kletterbedürfnisse zu befriedigen, müssen häufig Vorhänge, die Rückenlehne von Stühlen oder Fliegengitter daran glauben. Ein Katzenbaum ist für viele abenteuerlustige Katzen eine Art Kletterwand und hält sie somit von anderem Mobiliar fern.

Ein Baum zum Kratzen

Katzen wetzen ihre Krallen, um alte Hüllen zu entfernen und ihre Krallen scharf zu halten. Denn diese benötigen sie unteranderem zur Verteidigung oder wenn sie auf der Flut sind und auf den nächstgelegenen Baum klettern müssen. Kratzbäume mit stabilem Sisal unterstützen Ihre Katze bei der Krallenpflege. Am Sisal können sie die äusserste Hornschicht abwetzen und schärfen somit die Spitzen. Ein Kratzbaum ermöglicht es ihnen, dieses natürliche Verhalten auszuleben, ohne Möbel, Türen oder andere Gegenstände zu beschädigen.

Persönliche Duftmarke durch (Kratz-)Markieren

Keine Angst, wir reden hier nicht von Markieren mit Urin, da wäre ein Kratzbaum zu schade dafür. An den Pfoten der Katze befinden sich Duftdrüsen, welche die Tiere zum Markieren ihres Revieres benutzen. Kratzmarkieren ist ein territoriales Verhalten, mit dem sie ihre eigene Duftmarke hinterlassen und so ihre Umgebung als “ihr Gebiet” kennzeichnen. Dies wiederum gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden.

Vertikale Spielplätze zum Austoben

Die meisten Katzen lieben es, durch die Wohnung zu jagen und sich so richtig auszutoben. Sie als Katzenbesitzer sind dafür verantwortlich, dass sich Ihre Tiere körperlich betätigen und nicht zu Übergewicht neigen. Mit einem Katzenbaum hat die Katze ihr ganz persönliches Fitnessstudio bei Ihnen zu Hause. Vor allem Hauskatzen benötigen einen sportlichen Ausgleich, da sie nicht raus gehen können. Somit ist ein Katzenbaum für sie fast unverzichtbar. Bei Freigängerkatzen kommt es hingegen ganz auf die Katze an. Wenn Sie eine Katze besitzen, die die meiste Zeit draussen verbringt und nur zum Fressen nach Hause kommt, ist ein Katzenbaum sicherlich weniger notwendig. Haben Sie jedoch einen Schmusetiger zu Hause, der nur nach draussen geht, um sein Geschäft zu verrichten, dann sollten Sie vielleicht doch über eine Anschaffung nachdenken.

Den optimalen Katzenbaum finden

Bei uns finden Sie eine grosse Auswahl an diversen Arten Katzenbäumen. Nun stellt sich die Frage, welcher wohl der richtige ist? Dies können Sie mit ein paar Kriterien schnell herausfinden. Wichtig ist, dass Sie Ihrer Katze Versteckmöglichkeiten, Schlafplätze und Kratzflächen bieten.

Grösse

Als erstes wäre es eine Überlegung wert, welche Grösse es sein sollte. Sind Sie allenfalls wegen Platzmangel, zu niedriger Decke etc. eingegrenzt und haben keine grosse Entscheidungsmöglichkeit? Welcher Kratzbaum zu Ihrer Samtpfote passt, hängt auch von deren Grösse ab. Kleine Katzenbäume bis zu einem Meter sind eher für Kitten und junge Katzen gedacht. Katzenbäume bis 160cm eignen sich für ausgewachsene Katzen und grosse Rassen wie zum Beispiel Maincoons. Wenn Sie in einem Katzenhaushalt mit mehreren Tieren leben, empfiehlt sich ein grosser Kratzbaum, da dieser verschiedenen Liegeplätze für mehr als nur eine Katze bietet. Auch verfügen grössere Exemplare auch meist über deutlich mehr Möglichkeiten für die Krallenpflege oder Spieleinheiten.

Kratzbäume bis 100cm:

Kratzbäume vom 100 – 160cm:

Kratzbäume ab 160cm:

Stabilität

Bei der Auswahl eines Katzenkratzbaums ist es zudem wichtig, auf hohe Stabilität und gute Standfestigkeit zu achten. Ein Indikator dafür ist oft die Grösse der Bodenplatte, die idealerweise die breiteste Stelle des Kratzbaums um einige Zentimeter überragen sollte. Schwere Bodenplatten aus massivem Holz oder Metall tragen zusätzlich zur Standfestigkeit bei. Durch Verschrauben der Bodenplatte am Boden wird die Standsicherheit weiter verbessert. Sehr grosse Modelle, sollten wenn möglich zusätzlich an der Decke befestigt werden (auch als Deckenspanner bekannt). Beim Zusammenbau des Kratzbaums sollten Schrauben oder sonstigen Verbindungen kein Spiel gelassen werden. Ziehen Sie diese unbedingt fest an.

Standort

Katzen möchten Ihr Revier im Überblick behalten und dies sollte bei der Wahl des Standortes mit in Betracht gezogen werden. Am besten ist es, wenn Ihr Büsi – von den Liegeflächen aus gesehen – einen guten Ausblick auf die angrenzenden Räume hat und sich auch zurückziehen kann, wenn es Ruhe braucht. Viele Katzen schauen auch gerne aus dem Fenster oder behalten gern die Tür im Blickfeld. Platzieren Sie den Kratzbaum also an Orten, an denen der Stubentiger regelmässig vorbeiläuft. Die Tiere mögen es, in der Nähe Ihrer Besitzer zu sein, somit ist das Wohnzimmer ein perfektes Plätzchen für den Klettertempel. Katzenbäume, die nicht an einem für die Katze passenden Ort aufgestellt werden, werden häufig gemieden. 

So gewöhnen Sie Ihre Katze an den Katzenbaum

Vor allem erfahrene Katzenbesitzer kennen es: Es wird etwas für seinen Liebling gekauft und dann ist es aber doch sprichwörtlich für die Katz. Bei einem kostspieligen Produkt, wie einem Kratzbaum, ist dies natürlich ärgerlich. Ein neuer Katzenbaum hat noch nicht diesen vertrauten Geruch von daheim und riecht noch immer unangenehm nach der Verpackung. Der Duft muss erstmals verfliegen und um diesen Prozess zu beschleunigen, können Sie tatsächlich etwas nachhelfen. Beispielsweise können Sie ein getragenes T-Shirt oder Spielzeug nehmen, den Kratzbaum damit abreiben und es dann dort liegen lassen. Damit hinterlassen Sie einen vertrauten Geruch auf dem Baum. Um den Prozess zusätzlich zu unterstützen, können Sie auch Katzenminze (Catnip) nutzen. Einige Katzen lassen sich hingegen gut mit Leckerlis locken. Auch mit einer interessanten Katzenangel können Sie Ihre Katze wunderbar zum Kratzbaum lenken und diesen so langsam mit ihr vertraut machen. Auch wenn es eine etwas lustige Vorstellung ist, kann es durchaus Sinn machen, wenn Sie selbst etwas am Sisal kratzen und Ihrem Stubentiger vorzeigen, was damit zu tun ist.

Katzen sind Gewohnheitstiere und daher ist es sicherlich ratsam, von Anfang an einen Katzenbaum daheim zu haben. Jüngere Kätzchen sind meist einfacher und schneller an einen Kratzbaum zu gewöhnen. Es kann sich aber durchaus auch lohnen, einer älteren Katze einen Katzenbaum anzubieten. Manchmal werden sie wieder aktiver und lassen sich dann sogar zum Spielen motivieren.

Kratzige Alternativen

Falls Sie sich gegen einen Katzenbaum entscheiden, gibt es auch einige Alternativen, die Sie Ihrer Katze bieten können. Es gibt beispielsweise Kratzbretter, die an Möbel oder Wänden befestigt werden können. Fensterliegen bieten Ihrer Katze einen optimalen Rückzugsort, da Ihre Katze alles im Blick hat. Auch Katzenstämme geben Ihrer Katze einen Platz, um die Krallen zu wetzen.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann erzählen Sie Ihren Freunden davon, indem Sie ihn teilen!

Quelle:

  • https://herz-fuer-tiere.de
  • https://www.catit.com
  • https://www.katzenkram.net
  • https://einfachtierisch.de
  • https://catlabs.de
  • Adobe Stock

Schreibe einen Kommentar

Geschlecht