Katzen impfen

Genau wie der Mensch sind auch Katzen nicht immun gegen Krankheiten. Regelmässige Impfungen helfen dabei, das Tier ausreichend zu schützen und ihnen ein möglichst langes Leben zu ermöglichen. Denn eine Erkrankung kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen und schlimmstenfalls zum Tode führen. Bereits ab der 8. oder 12. Woche kann man seine Katze impfen lassen.

Wieso Katzen impfen? Mein Tier ist gesund!

Katzen sind keine Rudeltiere und daher fehlt ihnen die natürliche Grundimmunisierung gegenüber Infektionskrankheiten, sie sind anfälliger für Krankheiten. Und oft sieht man es – wie auch beim Menschen – nicht auf den ersten Blick, ob ein Tier nun gesund ist oder nicht. Damit das Tier ausreichend geschützt wird, werden Impfungen empfohlen.

Gibt es Risiken?

Wie auch beim Menschen wird durch die Impfung ein Serum injiziert, welches entweder Antikörper beinhaltet oder den Organismus dazu anregt, selbst Antikörper zu produzieren. Kommt Ihr Büsi nach der Impfung mit dem Krankheitserreger in Kontakt, kann der Körper diese viel besser und wirkungsvoller abblocken. Wie bei jeder anderen Impfung auch können Nebenwirkungen und Risiken auftreten. Eine Katze sollte nur dann geimpft werden, wenn sie völlig gesund ist und nicht bereits unter einer Immunschwäche leidet. Auch eine Entwurmung wird vorher von einigen Tierärzten empfohlen – dieses Verfahren ist jedoch umstritten, da eine «unnötige Chemiekeule» für den Körper des Tieres nicht optimal ist. Daher sollte eine Entwurmung niemals zusammen mit einer Impfung erfolgen. Lassen Sie sich vorher auf jeden Fall von Ihrem Tierarzt beraten. Ein gesundes Immunsystem wird vor allem durch hochwertiges Katzenfutter, ausreichender Wasserzufuhr, Komfort, Frischluftversorgung, Bewegung, stressfreies Umfeld und viele Schmuseeinheiten begünstigt.

Welche Katzenimpfungen gibt es?

Die Impfungen unterscheiden sich in 2 Gruppen: Grundimpfungen und Zusatzimpfungen. Die Grundimpfungen werden sowohl für Freigänger-Katzen als auch für Hauskatzen empfohlen. Die Zusatzimpfungen sind je nach Risiko, dem Ihr Büsi ausgesetzt wird, notwendig. Im Freien tummeln sich natürlich mehr Gefahren als drinnen. Jedoch kann z.B. ein Regenschirm oder Ihre Schuhe Krankheiten von Draussen auch auf die Wohnungskatze übertragen, weswegen auch bei Hauskatzen eine regelmässige Impfung empfohlen wird. Nicht alle Impfungen sind notwendig, daher sollte man vorher dem Tierarzt die Sachlage genau erörtern. Vom Tierarzt erhält man einen Impfpass, so dass man stets auf dem aktuellen Stand ist. Viele Tierärzte schicken regelmässig eine Erinnerung, wenn der nächste Impftermin fällig ist.

Katzenseuche

Gegen die Katzenseuche sollte die Katze grundsätzlich geimpft werden. Diese muss je nach Präparat alle 12 Monate bis 3 Jahre wiederholt werden. Die Impfung ist wichtig, da sie das Tier vor FPV (Feliner Panleukopenie-Virus) schützt, welcher für ungeschützte Katzen tödlich verlaufen kann. Die Impfung soll ab der 8. Lebenswoche erfolgen. Die Übertragung der Erkrankung vollzieht sich von Tier zu Tier, aber auch über Gegenstände oder kotkontaminiertes Futter. Die Erkrankung kann sowohl bei jungen Katzen als auch bei älteren Tieren in der Regel 3 bis 9 Tage nach Ansteckung auftreten. Fieber, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, unkoordinierter Gang bis hin zum plötzlichen Tod sind die Symptome dafür.

Katzenschnupfen

Katzenschnupfen ist eine weitere Impfung, welche sowohl Hauskatzen als auch Freigänger-Katzen benötigen. Die harmlose Bezeichnung täuscht, denn die Erkrankung kann ebenfalls tödlich enden. Kätzchen ab der 8. Lebenswoche können dagegen geimpft werden. Die Impfung erfolgt jährlich oder alle 2 bis 3 Jahre – je nach dem, ob Sie eine Hauskatze oder Freigänger-Katze haben.

Tollwut

Auch wenn die Schweiz mittlerweile als tollwutfrei zählt, können dennoch selten Fälle auftreten. Zusätzlich gibt es im Ausland eine Tollwutimpf-Pflicht. Die Impfung gilt auch für Sie als Schutz, denn sowohl für das Tier als auch für Sie kann die Erkrankung tödlich enden. Die erste Impfung wird bei jungen Katzen ab der 12. Lebenswoche empfohlen, danach je nach Präparat alle 1 bis 3 Jahre und wird vor allem für Ferien im Ausland empfohlen. Der Tierarzt sollte vor jeder Auslandsreise kontaktiert werden, um die Sachlage genauer anzuschauen.

Zusatzimpfungen, die vor allem für Freigänger empfehlenswert sind

Für unsere Entdecker sind weitere Impfungen sinnvoll. Besonders, da sie gerne Mäuse und Vögel jagen und diese in der freien Natur auch verspeisen. Auch wenn Sie selbst ihre Katze noch nie beim Vogel oder Mäusefressen beobachtet hat – 2 bis 3 Mäuse frisst sie sicher als waschechter Freigänger.

Feline Leukose (FeLV) – Katzenleukämie

Feline Leukose ist eine eher seltene Krankheit, die bis zum heutigen Zeitpunkt jedoch nicht heilbar ist. Sie wird frühestens ab der 16. Lebenswoche geimpft, danach jährlich oder alle 3 Jahre nachgeimpft. Wohnungskatzen benötigen diese Impfung nicht, ausser sie leben mit Leukose infizierten Katzen zusammen. Ältere Katzen entwickeln mit der Zeit eine automatische Resistenz, welche sie über die Jahre aufgebaut haben.

FIP

Im deutschen Sprachgebrauch wird Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) als eine Bauchfellentzündung bezeichnet. Sie ist eine virale Infektionskrankheit bei Katzen, welche einen tödlichen Verlauf aufweist. Die Impfung gegen FIP ist umstritten. Sie bietet bis heute keinen vollständigen Schutz. Daher wird immer nahegelegt, dass Katzen mit FIP nicht mit «Nicht-FIP» Katzen gehalten werden dürfen. Auch in der Wohnung gehaltene Einzelkatzen können sich durch den Menschen mit FIP anstecken (Kot an den Schuhsohlen) weswegen auch hier eine regelmässige Impfung vom Tierarzt (frühestens ab der 16. Lebenswoche) empfohlen wird. Zusätzlich sollte selbstverständlich die Katzentoilette regelmässig gründlich gereinigt werden.

Müssen auch ältere Katzen geimpft werden?

Ja – auch wenn ältere Katzen ein deutlich besseres Immunsystem aufweisen, sind regelmässige Impfungen auch hier sinnvoll und sollten – egal welches Alter – nicht ausser Acht gelassen werden. Wenn die Katze von Anfang an regelmässig geimpft wurde, können in Absprache mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens die Abstände zwischen den Impfterminen erhöht werden – ganz darauf verzichten sollte jedoch nicht in Erwägung gezogen werden.

Jährliche Kontrollen sind wichtig

Jährliche Kontrollen sind wichtig und sollten regelmässig wahrgenommen werden. So können auch andere Auffälligkeiten / Krankheiten frühzeitig erkannt werden. Bei älteren Tieren empfiehlt sich 2 bis 3 Mal im Jahr ein Gang zum Tierarzt.

Katzenversicherung

Auch für Katzen gibt es mittlerweile Versicherungen, welche abgeschlossen werden können und die bei Problemen finanzielle Unterstützung bieten können.

Aufnahmealter

Ältere Katzen haben es schwerer, aufgenommen zu werden. Daher ist es empfehlenswert, bereits junge Katzen zu versichern.

Gebühren

Die Kosten variieren, auch das Alter des Tieres und wie viele Vorfälle bereits vorliegen.

Sinnvoll oder nicht?

Ob eine Katzenversicherung sinnvoll ist oder nicht, müssen Sie für sich selbst entscheiden. Je nach Inhalt der Versicherung wird in der Schweiz zwischen 200 – 400 CHF pro Jahr bezahlt.

Vielen Dank an Jill Schafer für die Recherche!

Quellen:

  • msd-tiergesundheit.de
  • pharmacy4pets.de

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