Abessinier

Die Abessinierkatze gehört zu den ältesten gezüchteten Katzenrassen der Welt und wird oft aufgrund ihres Aussehens als Mini-Puma bezeichnet. 

Geschichte

Der Ursprung der Abessinierkatze liegt in Südostasien, obwohl der Name des Mini-Pumas auf das frühere Kaiserreich Abessinien in Äthiopien deutet und man fälschlicher weise, daher seine Herkunft vermutete. Die Vorfahren der Abessinier stammen viel wahrscheinlicher aus dem Dschungel in Südostasien. Die Abessinierkatze weist nämlich eine ihr typische Mutation des Tabby-Gens auf, welches bei Katzenrassen aus Ostafrika gar nicht vertreten ist. Vielmehr stammt diese Mutation und die damit verbundene Färbung des Fells von Wildkatzen, welche man an der Küste des Indischen Oceans zwischen Singapur und Sri Lanka nachweisen konnte.

Ebenso konnte man auf früheren Illustrationen in englischen Katzenjournals aus dem 19. Jahrhundert, Katzen sehen, welche der Abessinierkatze sehr ähnlich sind und dort auch als asiatische Katzen bezeichnet wurden. Wahrscheinlich wurde die auffällig gefärbte Katze nach einer Militärexpedition, durch britische Truppen, in den 1860er Jahren von Abessinien nach England gebracht. Dort begann man im 19. Jahrhundert mit der systematischen Zucht dieser Rasse, mit der speziellen „Agouti“ Färbung. Bereits 1871 war eine „abessinische“ Katze an der Katzenausstellung im Crystal Palace in London und errang dort den 3. Preis in der Gesamtwertung. 1882 wurde die Abessinierkatze dann offiziell als neue Katzenrasse anerkannt und damit der Rassestandard definiert. Zusammen mit den Siam- und Perserkatzen zählt der Abessinier zu den ältesten Katzenrassen der Welt, welche in den englischen Zuchtbüchern zu finden sind. Abessinier waren bald so beliebt, dass sie in ganz Europa, den USA und in Kanada gezüchtet wurden. Durch die beiden Weltkriege waren die Abessinier beinahe vor dem Aussterben bedroht und mussten neu importiert werden, um den Fortbestand dieser Rasse zu sichern. 1960 trug eine Feline Leukämievirus-Epidemie zum weiteren Schwund der Abessinier bei.  Heute ist der Bestand dieser Rasse gesichert, auch wenn die Bestandszahlen deutlich geringer ausfallen, zu vielen anderen beliebten Katzenrassen.

Aussehen (& Fellfarben)

Abessinier wirken durch ihren schlanken Körperbau, die langen Beinen und ihre gut entwickelten Muskeln sehr athletisch. Ihr kleiner Kopf in Dreiecksform, fällt durch die eher grossen, nach vorne geneigten Ohren auf und gibt ihnen ein wachsames Aussehen.

Mit ihren 3 bis 5 Kilogramm gehören die Abessinier eher zu den leichteren Katzenrassen. Und aufgrund ihrer langen Beine zählen sie wie auch die Orientalisch Kurzhaar oder die Siamkatze zu den hochbeinigen Katzenrassen.

Abessinier sind sogenannten „Ticked-Tabby-Katzen“, bei denen die Zeichnung des Fells fast vollständig durch den Agouti-Effekt verdrängt wurde. Das heisst, dass jedes einzelne Haar zwei- bis vierfach gebändert ist und die Haarspitze immer den dunkelsten Farbton aufweisen. Es sind allerdings nicht alle Haare „getickt“, sondern primär der Kopf, Rücken, Schwanz und die Aussenseit der Beine. Die restlichen Körperteile sind einheitlich in der jeweiligen Grundfarbe gefärbt. Das „Ticking“ zeigt sich erst ab der sechsten Lebenswoche und wird erst mit etwa zwei Jahren voll ausgebildet sein. Dadurch erscheint das Fell in der einheitlichen Agouti-Musterung, ähnlich dem Fell eines Wildkaninchens oder -hasen.

Die Tabby-Musterung ist nur noch am Kopf in Form der Augenumrandung und einer M-förmigen Fellzeichnung auf der Stirn erkennbar.  Das Fell der Abessinier ist sehr fein und weist nur wenig Unterwolle auf, so dass es dicht am Körper anliegt. Auf dem Rücken verläuft der sogenannte Aalstrich. Ein durchgehender dunkler Fellstreifen, der in der dunklen Schwanzspitze endet. 

Die Abessinier werden in den Farben; Wildfarben, Blau, Sorrel (cinnamon, red) und Fawn (hell beige) gezüchtet.

Charakter der Abessinierkatze

Abessinier sind sehr verspielte und aktive Katzen. Daher sollte sie nicht nur als reine Wohnungskatzen gehalten werden. Sie sind zudem sehr aufmerksam und folgen ihrem Menschen gerne auf Schritt und Tritt, dabei beobachten sie alles in ihrer Umgebung. Abessinier gelten als sehr intelligente Katzen, welche auch geistig gefordert werden möchten, daher eignet sich besonders intelligentes Katzenspielzeug, für die natürliche Beschäftigung der Abessinier.

Abessinierkatzen sind sehr gesellige Katzen und sollten daher nie alleine gehalten werden. Auch wenn sie sich gerne dem Menschen anschliessen, so ist dieser doch kein Ersatz zu seinen Artgenossen. Abessinier sollten also immer mit anderen Katzen zusammengehalten werden. In der Gruppenhaltung ist das Auftreten der Abessinier eher dominant, daher sollte man die Katzen schon frühzeitig vergesellschaften. Um so Konflikte zu vermeiden.

Im Gegensatz zu den meisten orientalischen Katzenrassen, kommuniziert die Abessinierkatze mit sanfter, geradezu leiser Stimme.

Gesundheit & Zucht

Auch wenn Abessinier nicht so weit verbreitet sind, wie andere Katzenrassen, so gibt es doch auch bei dieser Rasse diverse Krankheiten, welche vererbt werden. Dazu gehört unter anderem die progressive Retinaatrophie (Netzhautschwund). Dabei wird die Netzhaut des Auges kontinuierlich fortschreitend zerstört, was zur vollständigen Erblindung führen kann.

Oder auch der Mangel des Pyruvatkinase-Enzymes, eine Erbkrankheit die zu einer speziellen Form der Blutarmut führt, aufgrund der verkürzten Lebensdauer der roten Blutkörperchen. Helfen können zwar Bluttransfusionen, aber gegen den Pyruvatkinasemangel selbst gibt es leider keine Therapie. Zudem wird diese Krankheit rezessiv vererbet, somit erkranken Trägertiere nicht unbedingt selbst, können aber den Enzymmangel weitervererben. Kreuzt man dann zwei Genträger, erkranken die Nachkommen an dem Pyruvatkinasemangel.

Seltener kommt bei den Abessiniern, die renale Amyloidose vor.Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, welche zu Ablagerungen, von nicht abbaubaren Eiweissen(Amyloide) in den Nieren führt. Dies führt im weiteren Verlauf zu einer chronischen Niereninsuffizienz. Eine Früherkennung der renalen Amyloidose ist bislang leider nur in geringem Umfang möglich. Die Abessinier- und Somalikatzen, seltener die Orientalisch Kurzhaar und Siamkatzen zählen zu den Katzenrassen, welche anfällig für die renale Amyloidose sind.

Pflege

Das kurze Fell mit einem geringen Anteil an Unterwolle ist sehr pflegeleicht. Bei Abessinier reicht es aus, wenn man das Fell ab und zu mit einer weichen Bürste oder einem Gummistriegel von losen Haaren befreit. Abessinier geniessen auch einfach die sanfte Massage und äussern dies mit einem zufriedenen Schnurren.

Ernährung

Eine gesunde und qualitativ hochwertige Ernährung ist die beste Voraussetzung für ein gesundes und langes Katzenleben. Als Fleischfresser bevorzugen Katzen einen hohen Fleischanteil und wenig Kohlenhydraten. Dazu sollte die tägliche Gabe eines proteinreichen Nassfutters nicht fehlen. Entdecken Sie unsere Trocken- und Nassfutter-Sorten und finden Sie die beste Ernährung für Ihren Abessinier.

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