Siamkatze

Die aus dem südostasiatischen Siam, dem heutigen Thailand stammende Katze, gehört zu den bekanntesten und meist verbreitetsten Rassenkatzen der Welt. Die blauen Augen und die typische Färbung ihres Fells sind ihr grösstes Erkennungsmerkmal.

Herkunft

Die Siamesen haben ihren Ursprung in Thailand, dem einstigen Siam und wurden dort als Tempelkatzen verehrt. Genau wie die Perserkatze gehört der Siamese zu den ältesten und bekanntesten Katzenrassen. Die ersten Siamkatzen gelangen gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach England, wo bereits 1892 der erste offizielle Rassestandard der Siamkatze festgelegt wurde.

Erst 1927 kam die Siamkatze nach Deutschland, wo sie beim „1.Deutschen Angorakatzen – Schutz- und Zuchtverband“ eingetragen wurde. Damit begann die offizielle Zucht auch in Europa und wenig später weltweit.

Aussehen (& Fellfarben)

Siamkatzen gehören wie auch die Heiligen Birmas zu den Teilalbinos. Durch eine Störung der Biosynthese der Melanine (Farbpigmente, also Farbstoffe), kommt es zu einer Entfärbung des Körperfells und den blauen Augen. Ebenso wie das weisse Fell, gehören die dunklen Abzeichen (Point) an Beinen, Schwanz, im Gesicht und an den Ohren zu den Erkennungsmerkmalen einer Siamkatze. Diese Points zeigen sich nur an den sogenannten kalten Stellen des Körpers.

Die mittelgrossen, schlanken Katzen, mit langen Beinen und schmalen Pfoten, werden in verschiedenen Farbschlägen, wie Seal- Point(klassische Farbe), Blue-point, Chocolat-Point und Lilac-Point gezüchtet. Nicht allgemein anerkannt ist die Farbe Red-Point, Cream-Point und deren Aufhellungen.

Charakter – lebhaft, eigenwillig und verschmust

Lebhaft, eigenwillig und verschmust. Siamkatzen sind sehr temperamentvolle, freundliche Katzen, mit einem grossen Drang zur Plauderei. Sie haben eine recht laute Stimme, welche sie auch oft zum Einsatz bringen. Zudem sind sie sehr aktiv und verspielt. Siamesen lieben es zu klettern, jagen und verstecken.

Wenn Sie eine Siamkatze als reine Wohnungskatze halten, empfiehlt es sich genügend Beschäftigungsmöglichkeiten (Intelligenzspielzeug) zur Verfügung zu stellen, da sonst bei den Siamesen schnell Langeweile aufkommt. Auch eine stabile Klettermöglichkeit und ein Kratzbaum sollten nicht fehlen. Viele Siamesen mögen Spaziergänge mit der Leine, an der frischen Luft. Sie sollten jedoch so früh wie möglich an die Leine und ein gutsitzendes Geschirr gewöhnt werden.

Siamkatzen sind sie sehr sensibel und anhänglich, sowohl zu ihren Menschen als auch zu Artgenossen. Wie die meisten orientalischen Katzen, mag auch die Siamkatze das Leben in einer grossen Gruppe. Sie lieben es zu kuscheln und suchen ständig Körperkontakt. Ihre Gutmütigkeit und Intelligenz machen sie zu perfekten Familienkatzen. Scherzhaft werden Siamkatzen auch als die Hunde unter den Katzen genannt, da sie sich bis zu einem Gewissen Grad dressieren lassen. Geschieht dies jedoch mit Druck, wird man sehr schnell Bekanntschaft mit ihren scharfen Krallen machen.

Pflege

Das kurze Fell der Siamkatze ist sehr fein und hat kaum Unterwolle. Daher ist die Siamkatze sehr pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten um lose Haare zu entfernen und als Massage, sind daher völlig ausreichend.

Krankheiten

Leider kann es auch bei den Siamesen zu speziellen Krankheiten oder Fehlbildungen kommen. Der Knickschwanz bei Siamkatzen gehört zu den ursprünglichen Merkmalen der Siamesen. Diese Fehlbildung kann weitervererbt werden. Da man Zuchttiere mit diesem Erbgut aber bereits seit längerem selektioniert, ist das Vorkommen eines Knickschwanzes in der Siamkatzenzucht deutlich zurückgegangen.  

Ebenfalls zu den erblichen Erkrankungen gehört die progressive Retinaatrophie (Netzhautschwund). Dabei wird die Netzhaut des Auges kontinuierlich fortschreitend zerstört, was zur vollständigen Erblindung führen kann. Oder auch die durch den Melaninmangel entstehenden Augenkrankheiten Strabismus (Schielen) und Nystagmus (Augenzittern).

Weiter können bei den Siamesen auch Herzerkrankungen, Stoffwechselstörungen und Krebserkrankungen auftreten. Daher ist es immer wichtig, seine Katze regelmässig beim Tierarzt kontrollieren zu lassen, um damit frühzeitig Erkrankungen erkennen zu können und entsprechende Therapien einzuleiten.

Zucht

Die Siamkatze gehört zur Gruppe der Orientalen und ist die bekannteste Vertreterin dieser Rassekatzen-Gruppe. Man unterscheidet dabei die Siamkatze von einem «modernen Typ», die als Siamkatze bezeichnet wird und einem «traditionellen Typ», der unter dem Namen Thaikatze von manchen Verbänden bereits als eigene Rasse anerkannt wurde. Weitere enge Verwandte der orientalischen Katzen sind die Balinesen oder OKH (Orientalisch-Kurzhaar), welche sich nur durch die Fellfarbe, sowie die Augenfarbe unterscheiden. Augen auf beim Katzenkauf! Bevor man sich für einen Züchter entscheidet, sollte man sich immer ein Bild der Tiere vor Ort machen. Die Kätzchen sollten geimpft und gechipt sein und in einer artgerechten Umgebung leben. Mindestens 12 Wochen sollten die Kätzchen bei ihrer Mutterkatze bleiben, um das richtige Sozialverhalten zu erlernen. Von Züchter, die ohne Stammbaum züchten, sollten Sie Abstand halten. Diese Tiere werden meistens günstig angeboten und auf wichtige Untersuchungen und Vorsorge wird dabei verzichtet.

Ernährung

Eine gesunde und qualitativ hochwertige Ernährung ist die beste Voraussetzung für ein gesundes und langes Katzenleben. Es sollte sich dabei um ein hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil handeln. Für Siamkatzen empfiehlt sich ausserdem ein Futter, das die Gesunderhaltung von Herz & Augen unterstützt.

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