Katzenspiele – Indoor-Beschäftigung für Sie und Ihre Katze

Aufgrund des Coronavirus sind viele Personen von den Massnahmen des BAG (Bundesamt für Gesundheit) betroffen und arbeiten im Homeoffice. Unsere Tiere bekommen natürlich mit, dass sich einiges geändert hat und spüren, wenn wir unruhig sind. Gerade Katzen reagieren unterschiedlich auf Veränderungen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie den Alltag mit Beschäftigungen für Ihre Katze attraktiver gestalten können.

Das wohl aktuell wirksamste Mittel gegen dies Ausbreitung des Coronavirus ist zuhause zu bleiben #stayathome. In solchen Zeiten, in denen man nur für die notwendigsten Dinge ins Freie gehen sollte, kann schon mal Lagerkoller entstehen. Da hilft es auch nicht, wenn die Wohnungskatze uns beim Homeoffice stört oder typisch Katze, ihren Unfug treibt. Damit Ihre Katze Sie in Ruhe arbeiten lässt, muss dafür gesorgt sein, dass sie ausreichend beschäftigt ist und sich nicht langweilt. Es empfiehlt sich, Freigängerkatzen weiterhin nach Draussen zu lassen und nicht in der Wohnung einzusperren.

BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) Info:
“Das Risiko, dass Haustiere mit dem Coronavirus angesteckt werden können, wird als sehr gering eingeschätzt. Haustiere spielen höchstwahrscheinlich keine Rolle bei der Übertragung der Krankheit. Bisher gibt es keinen wissenschaftlich belegbaren Hinweis auf eine epidemiologisch relevante Infektion von Haustieren durch infizierte Personen. Es gibt auch keinerlei Hinweise, dass Hunde, Katzen oder andere Haustiere ein Infektionsrisiko für den Menschen darstellen oder eine Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen.”

Tipps für Katzenspiele bzw. Indoor-Katzenbeschäftigung

Nebst genügend Wasser, gutem Futter, ausreichend Schlaf und Erholung braucht Ihre Katze auch ausreichend Bewegung und die Möglichkeit zum Spielen. Regelmässiges gemeinsames Spielen stärkt die Bindung zwischen Mensch & Tier und hilft der Katze, Stress und Aggressionen abzubauen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass dem Übergewicht bei Katzen so entgegengewirkt wird. Lassen Sie Ihre Katze nie unbeaufsichtigt spielen. Wenn Belohnung durch Futter oder Leckerlis zum Einsatz kommt, sollte dies vom allgemeinen Futterbedarf abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Klassische Beutespiele

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Die Katze ist von Natur aus ein Jäger, spielt jedoch oft mit ihrer Beute, bevor sie diese erlegt. Es ist also wenig erstaunlich, dass Katzen auf kleine, bewegliche Objekte reagieren. Besonders reizvoll ist es, wenn der Gegenstand in einem Loch oder um die Ecke verschwindet. Es spielt keine Rolle, ob es ein selbstgebasteltes Objekt oder ein gekauftes Spielzeug ist, solange es sich bewegt, rennen die Katzen dem Gegenstand hinterher, krallen sich fest, beissen hinein, etc. Gerade bei Wohnungskatzen sind Beutespiele eine wichtige Aktivität, weil sie keine Gelegenheit haben, ihrem natürlichen Jagdinstinkt nachzukommen. Bei den Beutespielen ist zu beachten, dass sich die Katze nicht in Schnüren verwickelt und dass keine Spielobjekte verschluckt werden!

Gekaufte Beutespiele: Das beliebteste Beutespielzeug aus dem Laden ist die Katzenangel. Ob Bälle, Federn oder Spielzeugmäuse, es gibt verschiedenste Varianten und unterschiedliche Längen. Die Katzenangeln gibt es in verschiedenen Farben, mit oder ohne Quietscher.

Selbstgemachte Beutespiele: Pingpongbälle, Walnüsse oder Kastanien können an einem Geschenkband oder einer dicken Schnur befestigt werden. Wenn Sie eine nicht mehr benötigte Socke haben, können Sie auch diese an einer dicken Schnur befestigen. Hauptsache das Objekt kann hinterhergezogen und bewegt werden. Auch die kaufbaren Katzenangeln können mit Stab/Ästen, Schnur, Federn, Spielmäusen, etc. nachgebaut werden.

Intelligenzspiele für Katzen

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Intelligenzspiele eignen sich bestens um Ihre Katze nicht nur körperlich, sondern auch mental zu beschäftigen. Bei diesen Katzenspielen geht es darum, dass sich die Katze ihr Leckerli auf spielerische Art erarbeitet. Damit bei Ihrer Katze keine Frustration ausbricht, sollten Sie die Schwierigkeit der Intelligenzspiele unbedingt Ihrer Katze anpassen. Bei den selbstgemachten Intelligenzspielen für Katzen sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achten Sie bei selbstgemachten Varianten darauf, dass sich Ihre Katze nicht verletzen kann und verwenden Sie beim Basteln ungiftigen Kleber.

Gekaufte Varianten: Futterbaum, Fun Board, Futterlabyrinth, Spielmatte, Snackball

Selbstgemachte Varianten:

  • Karton mit Klo- und Küchenpapierrollen bekleben und die Leckerlis darin verstecken
  • Eine Kartonwand mit Löchern erstellen, Katzensnacks auf der anderen Seite platzieren und schon haben Sie ein “Fummelbrett”
  • Aus Papier Hütchen basteln und Leckerlis darunter verstecken. Empfehlung: Am Anfang die Hütchen schräg stellen damit Ihre Katzen die Leckerlis noch sieht und die Schwierigkeitsstufe fortlaufend erhöhen.

Suchspiele

Ähnlich wie bei den Intelligenzspielen wird hier mit Leckerlis gearbeitet, die sich die Katze verdienen muss. Bei den Suchspielen werden Katzensnacks oder Spielzeuge in der Wohnung versteckt. Danach wird der Katze gezeigt, wo sich die Leckerlis oder Spielzeuge befinden. Dabei wird ein bestimmtes Kommando ausgesprochen zum Beispiel “Such”. Ziel ist es, dass die Katze mit der Zeit den Befehl “Such” kennt und selbst losgeschickt werden kann. Dafür sollten die Katzensnacks und Spielzeuge immer an den gleichen Orten versteckt werden. Eine Möglichkeit zur Variation bietet sich indem nicht immer alle Verstecke mit Leckerlis oder Spielzeugen befüllt werden.

Clickertraining

Wie es der Name bereits verrät, gibt der Clicker beim Draufdrücken ein klickendes Geräusch von sich. Beim Clickertraining wird mit positiver Verstärkung, meist durch Leckerlis, gearbeitet. Bei weniger verfressenen Katzen kann die Belohnung auch Streicheln oder Spielen sein. Zuerst muss die Katze erkennen, dass mit dem Klicken eine Belohnung einhergeht. Es empfiehlt sich, klein anzufangen und den Schwierigkeitsgrad laufend zu erhöhen. Beginnen können Sie beispielsweise damit, dass Ihre Katze auf Kommando einen Target Stick mit der Nase berührt. Dafür braucht es etwas Geduld und mehrfache Wiederholung, bis die Katze den Zusammenhang gelernt hat. Jedes Mal, wenn Ihre Katze mit ihrer Nase den Stab berührt, klicken Sie und geben Ihr ein Leckerli. Mit der Zeit wird Ihre Katze dem Target Stick folgen und Sie können die Katze beispielsweise mit dem Stab in eine Transportbox führen. Eine weitere Steigerungsmöglichkeit besteht darin, Ihre Katze mithilfe des Target Sticks durch einen Reifen springen zu lassen. Als Reifen kann ein Hula-Hoop-Reifen oder ein Springformreif verwendet werden.

Leinentraining für Katzen

Haben Sie sich schon einmal überlegt, mit Ihrer Wohnungskatze spazieren zu gehen? Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um mit dem Leinentraining zu beginnen. Es empfiehlt sich immer, zuerst zuhause zu üben und die Katze mit dem Katzengeschirr bekannt zu machen, bevor man nach draussen geht. Es gäbe also keinen besseren Zeitpunkt als jetzt mit dem indoor Leinentraining zu beginnen. Auch beim Leinentraining für Katzen können der Clicker und der Target Stick zum Einsatz kommen. Genauere Informationen und erste Schritte zum Leinentraining für Katzen finden Sie hier. Bis die Corona-Krise vorüber ist und man wieder nach draussen kann, sind Sie und Ihre Katze für Ihren ersten Spaziergang startklar und haben etwas, auf das Sie sich freuen können.

Selbstbeschäftigung für die Katze

Leider haben wir nicht immer Zeit oder Lust ein aufwendiges Katzenspielzeug zu basteln oder mit unserer Katze zu spielen. Zwischendurch muss sich unser Stubentiger auch selbst beschäftigen können. Hierzu ein paar Alternativen:

  • Baldriankissen/Baldrianspielzeuge: Katzen sind verrückt nach Baldrian. Auch ruhige oder ängstliche Katzen reagieren oft auf Baldrian, wälzen sich, reiben ihren Kopf am Kissen etc. Die Wirkung lässt meist schnell nach und das Kissen wird wieder uninteressant. Damit Ihre Katze nicht ständig dem Reiz des Baldrian-Duftes ausgesetzt ist und länger Spass am Spielzeug hat, wird empfohlen das Baldriankissen nicht täglich hervorzunehmen.
  • Spielzeug mit Katzenminze: Ähnlich wie Baldrian hat auch die Katzenminze eine betörende Wirkung auf Katzen. Es reagieren jedoch nur ca. 50% auf Catnip. Auch hier wird empfohlen das Katzenspielzeug nur für eine kurze, aber intensive Zeit zu benutzen.
  • Raschelndes Spielzeug: Raschelnde oder fiepsende Geräusche fördern den Spieltrieb der Katze.
  • Spielmäuse und Bälle: Auch hier gibt es verschiedenste Varianten, solche mit und solche ohne Geräusche. Zur Not kann auf ein Papier zu einem Ball geformt werden. Katzen erfreuen sich oft an den kleinsten Dingen und spielen für eine Weile damit. Wenn Sie wieder etwas mehr Zeit haben, können Sie den Ball auch zwischendurch werfen oder ihm einen leichten Kick geben, um Ihre Katze erneut zu animieren.

Nutzen Sie die Herausforderung

Ist unser Körper gestresst, befindet er sich in Alarmbereitschaf. Unter Stress kommt es schneller zu Streit und Personen, die in Angst versetzt sind, übersehen dadurch ihre Möglichkeiten. Seien Sie sich bewusst, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden. Das ist meistens der erste Schritt, wieder klar zu denken. Nutzen Sie die herausfordernde Zeit, um mehr Zeit mit Ihren Liebsten zu verbringen und Neues auszuprobieren. Wir wünschen Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund!
PS: Vergessen Sie nicht, ganz viel mit Ihrer Katze zu kuscheln!

Quellen:

Bilder & GIFs:
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