Richtige Degu-Haltung – Der Degukäfig

Nicht nur wir Menschen schätzen ein schönes und gemütliches Zuhause, sondern auch unsere Haustiere. Wenn man sich sein Zuhause mit Degus teilt, gibt es einiges zu beachten, um den kleinen Mitbewohnern ein gemütliches und vor allem artgerechtes Zuhause zu bieten.

Fakten zum Verhalten der Degus

Degus leben in der freien Natur in grossen Familien und sind sehr gesellige Tiere. Der Degu ist ein in Chile heimisches Nagetier. Die Nager sind tagaktiv und halten, im Gegensatz zu vielen anderen Nagern, keinen Winterschlaf. Der Höhepunkt ihrer Aktivität ist am Morgen oder am frühen Nachmittag. Dies kann jedoch je nach Umfeld variieren. Ganz wichtig ist zu beachtet, dass Degus zuckerempfindlich sind und somit weder Fruchtzucker noch normalen Kristallzucker vertragen. Sie neigen zu Diabetes und dies kann für die kleinen Tiere schnell belastend werden. Das muss bei der Ernährung unbedingt beachtet werden.

Der Degu und der Mensch

Ein Degu ist ein ideales Haustier für uns Menschen. Er ist extrem neugierig und erkundet gerne die Welt des Menschen. Was man jedoch nicht vergessen sollte, der Degu ist kein Kuscheltier. Degus mögen es nicht besonders, wenn sie einfach angefasst oder hochgehoben werden. Sie sind Fluchttiere und können sich schnell erschrecken. Man kann jedoch mit den Tieren eine wunderschöne und bereichernde Beziehung aufbauen und so ihr Vertrauen gewinnen. Degus sind extrem intelligente Tiere und lernen auch gerne neue Tricks.

Das Zuhause des Degus – Der Degukäfig

Degus dürfen nie allein gehalten werden, da sie sehr soziale Tiere sind und ihre Familie brauchen. Man muss also mindestens zwei Tiere gemeinsam halten. Dies schreibt auch das Schweizer Tierschutzgesetzt so vor. Die gesetzlich vorgegebene Mindestfläche in der Schweiz für die Haltung von fünf Degus ist 0.50 m2, wobei das Volumen des Käfigs mindestens 0.35m3 betragen muss. Es wird jedoch eine Fläche von mindestens 2m2 empfohlen. Für jedes weitere Tier muss eine Fläche von mindestens 0.05m2 zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.

Arten von Käfigen für Degus

Ein Degukäfig kann in verschiedenen Versionen selbst gebaut oder gekauft werden. Jeder Käfig hat individuelle Vor- und Nachteile und kann so auf die Bedürfnisse der Degus angepasst werden. Denn wie auch bei uns Menschen, sind nicht alle Degus gleich und haben manchmal andere Verhaltensmerkmale. Somit gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein Degukäfig zu gestalten. Was jedoch immer zu beachten ist, ist dass der Käfig gut durchlüftet ist und die Degus stets frische Luft haben.

Aquarien / Terrarien:

Ein Aquarium oder Terrarium in einer entsprechend artgerechten Grösse kann eine schöne Möglichkeit sein, um dem Degu ein Zuhause einzurichten. Der Vorteil dabei ist, dass man durch die Glasscheiben den Degu schön beobachten kann. Hierbei ist jedoch ganz wichtig zu beachten, dass das Gehege aus Glas und nicht aus Plastik gefertigt ist. Plastik ist für die kleinen Nager sehr schädlich, da sie Löcher in das Käfig nagen können und dabei Plastikteile verschlucken können. Auch ist ein Aquarium oder Terrarium eine sehr saubere und hygienische Lösung. Man kann den Käfig problemlos saubermachen und mit einem milden Reinigungsmittel reinigen.

Vogelvoliere / Vogelkäfig

Eine Vogelvoliere oder ein Vogelkäfig kann sehr schön gestaltet und eingerichtet werden für die Degus. Man kann hier auch wunderbar in die Höhe arbeiten und so den Nagern einen interessanten Kletterpark einrichten. So können sich die Degus austoben und auch mal von einem erhobenen Plätzchen auf ihre Menschen herabschauen und die Lage beobachten.

Ein Vogelkäfig kann individuell eingerichtet werden und bei der Gestaltung sind einem fast keine Grenzen gesetzt. Hier ist jedoch auch grosse Vorsicht geboten. Viele Degus mögen es, an den Gitterstäben des Käfigs zu nagen. Das verursacht einerseits grossen Lärm und anderseits ist es bedenklich für die Gesundheit der kleinen Tiere. Die Gitterstäbe können den Zähnen der Degus Schaden zufügen. Falls Ihr Degu das macht, könnte es allenfalls daran liegen, dass er zu wenig Knabbermaterial im Degukäfig hat oder aus Langeweile an den Gitterstäben nagt. Hier müsste man sich dann überlegen, ob man nicht auf ein Terrarium aus Glas umsteigen möchte.

Wichtig bei der Auswahl eines Geheges ist nicht nur die Grösse, sondern auch der Aufbau. Der Degukäfig sollte so eingerichtet werden können, dass der Degu sowohl klettern wie auch etwas herumspringen kann. Degus sind flinke Ausbrecher und können sehr hoch in die Höhe springen. Aus diesem Grund sollte der Degukäfig überdacht sein oder genügend hohe Seitenwände haben.

Der perfekte Standort für den Degukäfig

Degus sind gerne am Ort des Geschehens und interessieren sich für ihren Menschen. Das heisst, der Degukäfig sollte so platziert werden, dass der Degu seinen Menschen im Alltag erleben kann. Hierbei sollte der gewählte Ort jedoch nicht hektisch oder laut sein. Somit wäre im Wohnzimmer neben der Soundanlage nicht der geeignete Platz. Degus mögen es, sich in der Sonne zu räkeln und sich die warmen Strahlen auf das Bäuchlein scheinen zu lassen. Es ist jedoch wichtig, vor allem im Sommer, dass der Degu auch einen Rückzugsort hat, wo er sich in den Schatten legen kann. Aus diesem Grund sollte der Käfig nicht in die pralle Sonne gestellt werden. Auch Durchzug ist sehr schädlich für die kleinen Nager. Sie können sich sehr schnell erkälten und eine Lungenentzündung entwickeln.

Die Einrichtung des Degukäfigs

Nun kommen wir zum schönsten Teil, das Einrichten des Degukäfigs. Hier können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich austoben. Es gibt jedoch ein paar essentielle Kleinigkeiten, welche Sie beachten sollten, um Ihrem Degu ein tiergerechtes und schönes Zuhause zu bieten:

Einstreu:

Die kleinen Nager brauchen in ihrem Käfig mindestens einen Ort mit tieferer Einstreu, um zu buddeln. In der freien Wildbahn graben sich Degus meterlange unterirdische Tunnels und Höhlen. Gemäss Schweizer Tierschutzgesetz muss der Degukäfig mindestens einen Platz haben, mit einer Einstreutiefe von mindestens 30cm. Auch hier wird jedoch eine Einstreutiefe von mindestens 50 bis 60 cm empfohlen. Bei der Einstreu ist zu beachten, dass diese möglichst naturbelassen ist, da Degus einen empfindlichen Geruchssinn haben und sich schnell irritieren lassen von fremden Gerüchen. Bei der Einstreu kann man gerne auch verschiedene Strukturen wählen, damit die Tiere etwas zu entdecken haben.

Unterschlupf

Essentiell für die Tiere sind auch Höhlen und Unterschlupfe, wo sie sich zurückziehen oder verstecken können. Solch einen Unterschlupf polstern die kleinen Tiere gerne selber nach Lust und Laune aus. Stellen Sie ihnen dafür genügend Stroh zur Verfügung. Ein solcher Unterschlupf kann ein Nagerhaus oder eine Korkröhre sein. Mit diesen Elementen lässt sich ein Degukäfig wunderschön gestalten und die kleinen Bewohner freuen sich über Rüchzugsmöglichkeiten.

Knabbern und Nagen

Die kleinen Nager lieben es, alles anzuknabbern und so ihre Zähne auf natürliche Art und Weise abzunutzen. Hierfür eignen sich vor allem Äste und Korkröhren. Lassen Sie sich aber bei den Ästen von einer Fachperson beraten und sammeln Sie die Äste nicht selber im Wald. Nicht alle Holzsorten sind geeignet für Degus. Auch ein Salzstein und Nagerstein mit Mineralsalz darf in keinem Degukäfig fehlen und wird von den Tieren bei Bedarf angeknabbert.

Nahrung

Im Degukäfig müssen verschiedene Futternäpfe zur Verfügung gestellt werden. Bei den Degus kann es oftmals zu Futterneid kommen. Aus diesem Grund ist es ratsam, für jeden Degu einen eigenen Futternapf bereitzustellen. Auch ein Napf mit frischem Wasser gehört in jeden Degukäfig. Die Tiere brauchen auch stets frisches Heu. Den kleinen Nagern bereitet es besonders grosse Freude, wenn man im Degukäfig Leckereien wie Kräuter, Samen und Halme versteckt, welche sie dann suchen und entdecken können.

Futter für Degus finden Sie hier:

Sandbad

Degus brauchen wie auch Chinchillas ein Sandbad, um sich zu baden. Dafür eignet sich eine grössere Schüssel, auch hier nicht Plastik verwenden.

Bewegung

Degus sind flinke und aktive Tiere. Sie lieben es, immer wieder aufs Neue beschäftigt zu werden und sich auszutoben. Ein Laufrad ist eine willkommene Abwechslung für die Tiere und ermöglicht es ihnen, sich auszutoben. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass man je nach Grösse des Tieres ein genug grosses Laufrad kauft, da es ansonsten den Rücken der Degus beschädigen kann. Die Tiere lieben es auch, wenn man ihnen hin und wieder etwas Neues zum Entdecken bereitstellt. Das kann ein Spielzeug für Nager, ein Heuballen gefüllt mit Leckereien oder eine neue Röhre sein.

Krallenpflege

Die Krallen der Degus müssen grundsätzlich nicht gestutzt werden. Es ist jedoch wichtig, dass im Degukäfig Schieferplatten oder Hütten mit einem solchen Dach vorhanden sind. So nützen sich die Krallen natürlich auf den Platten ab. Eine solche Schieferplatte kann beispielsweise vor dem Trinknapf hingelegt werden, so dass die Tiere jedes Mal zwingend über die Platte laufen müssen.

Vielen Dank an Andrea Meier für den tollen Artikel.

Quellen:

  • QUALIPET Blog
  • STS
  • @degudamen

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