Fellwechsel und -pflege im Frühjahr & Herbst

Haarige Angelegenheit: Zweimal pro Jahr wechseln Hunde ihr Fell. Im Frühjahr werfen unsere vierbeinigen Begleiter ihr Winterkleid ab und im Herbst verlieren sie das Sommerfell. Die «haarigsten» Monate sind daher meist April, Mai, September und Oktober. Wie Sie Ihren Liebling dabei unterstützen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag gerne auf.

Warum Wechseln Hunde ihr Fell?

Hunde wechseln ihr Fell, um sich an die verschiedenen Jahreszeiten respektive den wechselnden Temperaturen anzupassen. Im Frühling und Herbst verlieren Hunde oft vermehrt Haare, um Platz für ein neues Fell zu schaffen. Im Winter wächst ihnen dabei ein dickeres Fell, das sie vor Kälte schützt. Im Sommer wird es hingegen dünner, um Ihren Liebling vor einer Überhitzung zu bewahren. Der Fellwechsel ist also eine natürliche Anpassung, die Hunden hilft, sich an die wechselnden Wetterbedingungen anzupassen.

Verschiedene Haarstrukturen

Hunde wechseln zweimal jährlich ihr Fell, üblicherweise im Frühling und Herbst. Die Intensität der Haarung ist im Frühjahr höher als im Herbst, weil das Winterfell dichter ist. Entscheidend für den Zeitpunkt des Fellwechsels im Frühling sind Tageslichtdauer und Temperatur. Die Dauer des Fellwechsels (Ausfall und Neuwuchs) beträgt je nach Rasse vier bis sieben Wochen. Bei jungen Hunden vollzieht sich dieser Prozess meistens schneller als bei älteren Tieren.

So wie es verschiedene Hunderassen gibt, variieren auch die Haarstrukturen und Verteilungen. Ein tägliches Bürsten und Kämmen während der Übergangsphase zum Sommer ist bei Rassen mit längeren Haaren zu empfehlen. Die regelmässige Fellpflege fördert nicht nur die Beziehung zwischen Tier und Besitzer, sondern lässt auch Rückschlüsse auf die Gesundheit der Fellnase schliessen (Hauterkrankung, Parasitenbefall, Nährstoffmangel o.Ä.).

Tipps zur Unterstützung beim Fellwechsel

Während des Fellwechsels ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund richtig pflegen, denn dieser ist für das Tier nicht immer angenehm. Vor allem Rassen mit starker Unterwolle leiden häufig an Juckreiz. Ihre Unterstützung ist somit gefragt, wenn es darum geht, altes Fell loszuwerden und das Wachstum von neuen Haaren zu fördern. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihrer Fellnase helfen können:

1. Bürsten/Kämmen: Bürsten oder kämmen Sie Ihren Hund regelmässig. So wird die Durchblutung angeregt und loses Fell lässt sich leichter entfernen. Auch beugen Sie damit Verfilzungen vor. Verwende Sie dafür unbedingt eine Bürste oder einen Kamm, welche/welcher für das Fell Ihres Vierbeiners geeignet ist.

2. Entfilzen: Wenn sich Verfilzungen im Fell gebildet haben, sollten Sie sie vorsichtig mit den Fingern oder einem Entfilzungswerkzeug entfernen. Dabei sollte nicht zu stark gezogen oder gerissen werden, um Schmerzen oder Hautverletzungen zu vermeiden.

3. Baden: Auch ein Bad kann helfen, lose Haare zu entfernen. Verwenden Sie ein mildes Hundeshampoo und spülen Sie dieses nach dem Einshampoonieren gründlich aus, um Hautirritationen zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Fell vollständig trocken ist, falls Sie dieses anschliessend noch bürsten.

4. Ernährung: Neben dem Kämmen und Bürsten können Sie Ihren Hund auch mit einer ausgewogenen Ernährung unterstützen. Hochwertiges Hundefutter kann das Fellwachstum zusätzlich fördern. Nahrungsergänzungsmitten, die Omega-3-Fettsäuren, Vitamin-B, Zink, Biotin usw. enthalten, sind für ein glänzendes Fell und eine gesunde Haut relevant.

Denken Sie daran, dass jeder Hund unterschiedlich ist und Sie somit die Pflege auf seine Bedürfnisse abstimmen müssen. Beobachten Sie Ihren Liebling während des Fellwechsels genau und passen Sie die Pflege wenn nötig an. Detailliertere Informationen zum passenden Werkzeug erhalten Sie weiter unten, Abschnitt «Übersicht: Kämme und Bürsten für Hunde und Katzen».

Vorsicht bei Haarknoten!

Falls Ihr Tier einen Haarknoten hat, der sich auch mit einem Entfilzungskamm nicht entfernen lässt, kann auch eine Schermaschine verwendet werden. Ist die Knotenbildung oder Verfilzung zu stark, ist ein Gang zum Tierarzt leider unumgänglich. Verfilzungen, die nicht entfernt werden, können ansonsten Hautirritationen wie Ekzeme, bakterielle Entzündungen oder Pilzerkrankungen hervorrufen.

Übersicht: Kämme und Bürsten für Hunde und Katzen

Es gibt eine Vielzahl von Kämmen und Bürsten, weswegen wir Ihnen folglich die Eigenschaften verschiedener Produkte erklären.

Zupfbürste: Auch bekannt als Softbürste. Sie entfernt effektiv abgestorbene Haare. Viele Katzen mögen den sanften Massageeffekt dieser Bürste.
Entwirrungskamm: Dieser Kamm hat feine rotierende Zähne und eignet sich besonders zur Glättung und Entwirrung kleinerer Knoten.
EntfilzungskammDer Entfilzungskamm ist mit Wellenschliff ausgestattet, sodass leichte Verfilzungen und Knoten aufgetrennt werden können.
Trimmer: Eignen sich besonders gut, um lose Haare und Unterwolle sanft zu entfernen. Es gibt unterschiedliche Modelle für Lang- oder Kurzhaar. Hunde wie Schnauzer und Dackel werden gerne professionell beim Hunde-Coiffeur getrimmt (Zweimal im Jahr).
Doppelbürste:Beide Seiten eignen sich für die sanfte Pflege von kurz- und langhaarigen Tieren.
FurminatorZur schonenden und gründlichen Entfernung von Unterwolle und losen Haaren.
Ionisierungsbürste: Als Markt-Neuheit erzeugt die Ionisierungsbürste ein elektrisches und antistatisches Magnetfeld. Die Funktion ähnelt einem Staubsauger, der mittels Trennplatte Dreck und lose Haare einfängt.
Massage-HandschuhGumminoppen-Handschuhe sind optimal für Tiere, um sie an die Fellpflege zu gewöhnen. Sie sind zudem Durchblutungs-fördernd und gut geeignet um Schmutz zu entfernen.

Nebst Bürsten und Massage-Handschuhen gibt es noch weitere Produkte, die für die Fellpflege nützlich sind.

Verliert Ihr Tier auffallend viel Fell über einen längeren Zeitraum?

Beobachten Sie einen auffallend langen Fellwechsel bei Ihrem Vierbeiner, könnte dieser vermehrte Haarausfall auf einen Nährstoffmangel hindeuten. Wichtige Mineralstoffe wie Kupfer, Vitamin-B, Zink, Biotin, essentielle Fettsäuren, Protein sollten daher bedarfsgerecht zugefüttert werden. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Tierarzt um Rat fragen.

Ihr Hund benötigt eine Schur?

Einige Hunderassen mit langem Haarkleid ohne Unterwolle erfreuen sich zudem einer Hundefrisur. Welche Rassen es sind und was man beim Scheren beachten sollte, erfahren Sie hier:

Quellen:
  • Schweizer Hundemagazin Februar/März 2008
Bilder:

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© QUALIPET

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