Die 7 schlimmsten Fehler in der Katzenerziehung

Benimmt sich Ihre Katze mal daneben, ist es kein Racheakt. Rache ist eine menschliche Erfindung und kommt in der Tierwelt nicht vor. Katzen handeln nach ihren Instinkten, die angeboren und katzentypisch sind. Zudem ist jede Katze anders und hat ihren eigenen Kopf, weshalb das Thema Katzenerziehung nicht ganz einfach ist. Mit einem hohen Mass an Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl kann man allerdings etwas Einfluss auf das Verhalten Ihrer Katze nehmen.  Somit lässt sich das Zusammenleben zwischen Mensch und Katze so angenehm und harmonisch wie möglich gestalten. Dabei sollten Sie die nachfolgenden 7 Fehler in der Katzenerziehung meiden.

1. Gewalt in der Erziehung

Genau wie in der Kindererziehung darf Gewalt auch in der Tiererziehung niemals dazugehören. Neben dem Tatbestand der Tierquälerei wird dadurch nämlich auch die Bindung zwischen Mensch und Tier dauerhaft zerstört. Katzen sollen daher vollständig ohne Schubsen, Schlagen, Schütteln, Würgen, Fixieren, Treten oder dem Zufügen von Schmerzen erzogen werden. Gewalt führt häufig dazu, dass die Katzen Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Verzichten Sie zudem auf lautes Schreien, das die Katzen so oder so nicht verstehen. Da das Gehör einer Katze etwa dreimal so gut ist wie das menschliche, kann das laute Anbrüllen sogar schmerzhaft für die sensible Ohren sein. 

So machen Sie es besser: Belohnen Sie stattdessen richtiges Verhalten mit Aufmerksamkeit oder einem Leckerli. Zur Info: Katzen sind sehr nachtragende Wesen, die nicht so schnell etwas vergessen. Also, behandeln Sie Ihre Katze mit sehr viel Liebe und Respekt. 

2. Tragen am Nackenfell

Natürlich tragen Katzenmamas ihre Kitten im Nacken. Das bedeutet aber nicht, dass auch Sie Ihren Schützling im Nacken packen sollten. Katzen, sowie einige andere Säugetiere besitzen die sogenannte Tragstarre, ein angeborener Reflex. Katzenmamas wissen instinktiv, an welcher Stelle sie zupacken können. Dabei beisst die Katzenmama sanft in das Nackenfell des Kitten, wodurch die Tragstarre ausgelöst wird. Das Kätzchen erstarrt dabei und kann ohne Zappeln transportiert werden. Gerade in Gefahrensituationen überaus sinnvoll. 

Einige Menschen sind deshalb der Meinung, dass das Tragen von Katzen am Nackenfell vollkommen natürlich ist. Dem ist jedoch nicht so! Ausgewachsene Katzen sind nämlich schwerer als Kitten, somit kann es hier zu Verletzungen der Wirbelsäule oder zu Schäden am Bindegewebe kommen. Aber auch bei Kitten kann man unbeabsichtigt an falscher Stelle zupacken und das Kätzchen verletzen. Verspüren sie beim Hochheben Schmerzen, werden sie sich in Zukunft nicht mehr hochnehmen lassen. 

So machen Sie es besser: Heben Sie Ihre Katze daher immer sanft hinter den Vorderpfoten und dem Hinterteil hoch.

3. Falsches Verhalten fördern

Sind Sie abends nach der Arbeit zu müde, um die Katze jedes Mal von der Küchenzeile zu verscheuchen und lassen es ihr immer wieder «ausnahmsweise» durchgehen? Katzen haben es schnell heraus, wenn sie mit ihrem Verhalten durchkommen. Sie verstehen nicht, dass es heute nur eine Ausnahme war. Woher soll sie das auch verstehen? Das Gleiche gilt auch für Kratzen an Möbeln, dem Klauen vom Essen oder anderen ähnlichen Verhaltensmustern. Ein Erfolg billigt aus Katzensicht dutzende Misserfolge. Der Schlüssel zum Erfolg heisst hier «Konsequenz». Inkonsequenz kann nämlich dazu führen, dass das Tier nicht genau weiss, an welche Regeln es sich halten soll.

So machen Sie es besser: Legen Sie mit Ihrer Familie fest, was verboten ist und was erlaubtes Verhalten ist. Zukünftig sollten verbotene Verhaltensmuster konsequent unterbunden werden, auch wenn das noch so schwerfällt.

Ein Beispiel: Die Katze einer unserer Mitarbeiterin möchte in der Nacht immer ihr Essen haben. Da sie in Ruhe weiterschlafen möchte, hat sie einige Male nachgegeben. Jetzt kommt Ihr Büsi immer. Um ungestört weiterschlafen zu können, hat sie die Fütterung in der Nacht und am Morgen dem Fütterungsautomaten überlassen.

Unser Tipp: Generell sollte das unerwünschte Verhalten nicht verharmlost werden, auch wenn gerade Besuch da ist. 

4. Beim Fressen stören

Stören Sie Ihre Katze nie während eines Mahls. Sie könnte den Eindruck gewinnen, dass Sie ihr Fressen wegnehmen möchten. Das könnte zu hastigem Fressen, Kratzen oder sogar Beissen als Reaktion führen. 

So machen Sie es besser: Achten Sie darauf, dass der Fressnapf an einem ruhigen Ort platziert wird. Auf diese Weise wird vermieden, dass Ihr Vierbeiner beim Essen durch herumrennende Kinder oder laute Geräusche gestört wird. 

5. Natürliches Verhalten verbieten

Katzen sollten auch in den heimischen vier Wänden Katzen sein dürfen. Ihre natürlichen Verhaltensmuster sollten niemals unterdrückt oder missbilligt werden. Aber was sind denn überhaupt die typischen Verhaltensmuster einer Katze? 

  • Kratzen: Katzen haben das natürliche Verlangen, zu kratzen und das auch noch an unterschiedlichen Orten. Genügend Kratzmöglichkeiten an verschiedenen Orten sind daher ratsam.
  • Klettern: Katzen klettern für ihr Leben gern. Achten Sie daher auf ausreichend gewollte Klettermöglichkeiten.
  • Jagen: Katzen haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt, das liegt ihnen einfach in den Genen. Freigänger bringen auch gerne eine Maus als nettes Geschenk mit nach Hause. Aber auch Wohnungskatzen lieben Beute. Bieten Sie Ihrer Fellnase verschiedenes Spielzeug zur Auslastung.
  • Fellpflege: Die Fellpflege einer gesunden Katze steht mehrmals am Tag auf ihrer ToDo-Liste. Vor allem Langhaarkatzen sollten bei der Pflege unterstützt werden. 
  • Schlafen: Katzen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag, wobei Freigängerkatzen tendenziell etwas weniger schlafen.

Diese Verhaltensmuster sollten noch vor der Anschaffung einer Katze bekannt und akzeptierbar sein. 

6. Katze mit der Schnauze in Ausscheidungen tunken

Macht die Katze einmal neben das Katzenklo, besudelt den Teppich mit Kot oder Urin, ist das natürlich ärgerlich. Freuen dürfte sich da kaum jemand. Das Hineintunken der Katzenschnauze in den Kot oder Urin bringt nichts, nur eine Katze, die gestört und verwirrt ist. Ein Todesstoss für jede Bindung. Jeder, der seine Samtpfote wirklich liebt, denkt über so etwas schreckliches nicht einmal nach. Gerade bei stubenreinen Katzen sollten Sie eher nach dem wahren Grund suchen, was das Missgeschick ausgelöst haben könnte. Krankheiten wie Blasenentzündung oder Durchfall könnten mögliche Auslöser dafür sein, aber auch übermässiger Stress (z.B. durch einen Umzug), Zuwachs, überfüllte Katzentoilette oder eine einfache Umstellung der Möbel können eine mögliche Ursache dafür darstellen. Katzen sind sensible Geschöpfe, die ihren Unmut gerne über solche Verhaltensmuster äussern. 

So machen Sie es besser: Ein einfaches «Nein» reicht meistens vollkommen aus, um die Katze auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Sie können Sie danach einfach vorsichtig in das Katzenklo setzen.

Unser Tipp: Katzenurin riecht sehr penetrant. Wenn Ihr Büsi zur Unsauberkeit neigt, können Sie den Geruch mit einem speziellen Geruchsentferner beseitigen.

7. Katze nicht an eine Transportbox gewöhnen

Ob Hauskatze oder Freigänger: Jede Katze muss einmal früher oder später zum Tierarzt. Damit der Transport nicht zu einem stressigen Horrortrip für Ihre Samtpfote wird, empfehlen wir, die Katzen schon im Kittenalter an die Transportbox zu gewöhnen. Lassen Sie die Box dafür geöffnet stehen, damit sie von Ihrer Katze als Kuschelhöhle benutzt werden kann. Hat sie sich an die Box gewöhnt, können Sie einen Schritt weitergehen. Tragen Sie Ihre Katze in der Box mit geöffneter Tür durch die Wohnung und lassen Sie dabei aus der Box hinausschauen und zeigen Sie ihr interessante Stellen. Sollte Sie allerdings keine Lust darauf haben, brechen Sie den Versuch ab und testen Sie es später noch einmal. Bringen Sie viel Geduld mit und zwingen Sie Ihre Katze zu nichts. Sollte es dann einmal zum Tierarzt gehen, wird die Transportbox nicht mit einem stressigen Ereignis verbunden und der Transport kann mit viel weniger Aufregung durchgezogen werden. 

Wenn Sie mehr über Katzenerziehung erfahren möchten, lesen Sie unseren Blog.

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