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Stört eine Kuh ihre Glocke nicht?

Glocken bei Rindern und Kühen sind eine Tradition, über deren erstmaliges Auftreten Unklarheit besteht. Man unterscheidet zwischen gegossenen Glocken und den rundlichen Trycheln (oder Treicheln), die aus gehämmertem Blech bestehen. Trycheln haben nicht den vollen Klang einer Glocke, sind aber wesentlich leichter und können deshalb über weitere Strecken getragen werden.

Glocken oder Trycheln werden seit langem bei Herden verschiedener Tiergattungen eingesetzt, die im losen Herdenverbund leben, zum Beispiel auf einer weitläufigen Alp. Sie dienen den äsenden Weidetieren zur Orientierung, sodass sie stets den Standort der Herde kennen; dabei trägt das Leittier oft die grösste Glocke. Der Hirte kann ausserdem ein fehlendes Tier dank des Glockenklangs besser wiederfinden.

Traditionell hängen Landwirte ihren Kühen auch für festliche Anlässe Glocken oder Trycheln als Schmuck um. Aber jetzt zu Ihrer Frage über mögliche Hörschäden durch den lauten Glockenklang: Die Wissenschaft hat das Gehör der Kuh bisher kaum erforscht. Da wir also keine Referenzwerte über die Hörkapazität der Kuh kennen, lässt sich auch ein Hörschaden kaum feststellen. Sicher ist aber, dass sich Kühe sehr gut an die lauten Klänge gewöhnen; das zeigt sich beispielsweise bei der Milchproduktion: Zwischen Kühen mit oder ohne Glocke fand man bisher keine Unterschiede in der täglichen Produktionsmenge.

Es scheint auch, dass Kühe dem Klang von Glocken gerne folgen. Wenn Sie im Besitz einer Glocke oder Trychel sind, machen Sie doch die Probe aufs Exempel: Lassen Sie es bei Ihrer nächsten Wanderung über eine Rinderweide kräftig bimmeln. Ich könnte mir gut vorstellen, dass einige Rinder auf Sie zulaufen werden.

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