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Hundespiele – Indoor-Beschäftigung für Sie und Ihren Hund

Und plötzlich ist alles anders. Unsere Hunde wissen natürlich nichts von Corona, haben jedoch ein untrügliches Gespür für Veränderungen und Unruhe. Viele sind von der «Ausgangssperre» betroffen und arbeiten im Homeoffice. Dabei könnten sowohl Menschen als auch Hunde auf weniger gute Ideen kommen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie den Alltag mit Hundespielen attraktiver gestalten können.

Das wohl aktuell wirksamste Mittel gegen Ausbreitung der Coronaviren ist zuhause zu bleiben #stayathome. In solchen Zeiten, in denen man nur für die notwendigsten Dinge ins Freie gehen sollte, kann schon mal Lagerkoller entstehen. Nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Vierbeinern. Dabei können unsere Hunde sehr kreativ werden. Damit es ihnen nicht langweilig wird, müssen sie ausreichend beschäftigt werden. Und in Zeiten häuslicher Isolation, bei Ausgangsbeschränkung oder gar Quarantäne empfiehlt es sich, Hündchens Köpfchen müde zu machen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Tipps für Hundespiele bzw. Indoor-Hundebeschäftigung

Stellen Sie als erstes sicher, dass alle Gegenstände, die Ihren Hund verletzen können, beseitigt werden. Achten Sie darauf, dass das Hundespielzeug, das Sie verwenden, gross genug ist und von Ihrem Hund nicht verschluckt werden kann. Die Hundesnacks bzw. das Hundefutter, welches Sie für die Beschäftigung verwenden, sollten zudem von der Tagesration abgezogen werden. Und noch etwas: Vielen ist nicht bewusst, dass Ruhe und Erholung für einen ausgeglichenen Hund genauso wichtig sind. Achten Sie darauf, dass die Beschäftigung sowohl für Sie als auch für Ihren Hund stimmt und finden Sie heraus, wieviel Ihr Hund effektiv «verträgt», um rechtzeitig aufzuhören.

Futterspiele und Suchspiele für den Hund

Auch in Ausnahmesituationen sollte man auf die Ernährung der Tiere achten. Wenn man aus Langeweile dem Hund Guetzli zusteckt, läuft Gefahr, dass der Hund durch Übergewicht gesundheitlich Schäden nimmt.

Ziehen Sie das Futter der Tagesration ab, sollte dem Vergnügen nichts im Wege stehen.

• Verteilen Sie das Futter überall auf dem Boden und lassen Sie Ihren Hund hinterher flitzen.
• Verstecken Sie das Futter in der Wohnung / im Haus und lassen Sie den Hund danach suchen. (Achtung! Lassen Sie ihn nicht unbeaufsichtigt.) Je nach Schwierigkeitslevel können Sie das Futter entweder vor den Augen Ihres Hundes verstecken oder ihn in einem anderen Raum warten lassen und das Futter hinter verschiedenen Hindernissen verstecken.
• Sie können das Futter auch in einem Tuch / einer Decke verstecken oder in extra dafür hergestellten Schnüffelteppichen. Papprollen, Eierbehälter etc. eignen sich ebenfalls gut für Versteckspiele.
Hundesnacks oder Hundefutter eignen sich ebenfalls gut für Impulskontrolle. Lesen Sie das Futter auf die Nase des Hundes, auf den Kopf oder auf die Pfoten und loben Sie ihn, wenn er es nicht gleich nimmt.
• Mit ganz wenig Aufwand können Sie mit klassischem Guetzli-Werfen die Aufmerksamkeit, Reaktionsschnelligkeit, Motorik und Geschicklichkeit Ihres Hundes trainieren. Der Hund bleibt damit agil und fit.
• Basteln Sie «Überraschungspakete». Nehmen Sie dafür eine Hand voll Hundesnacks oder Hundefutter und packen Sie es in mehreren verschiedenen Schichten ein. Fangen Sie mit einfacher Verpackung an, damit der Hund Erfolge verzeichnen kann. Nach und nach kann das Level gesteigert werden. Auch hier können z.B. auch Klopapierrollen eingesetzt werden: Leere Rolle befüllen, zusammendrücken und an den Enden zum Verschliessen zusammendrücken. Für Profis unter den Schnüffelnasen kann letztendlich ein Karton mit Überraschungspäckli und Zeitungsschnipseln gebastelt werden. Dann ist Ihr Hund eine Weile beschäftigt.

Suchspiele im Garten

Sie haben einen Garten? Wunderbar! Oben aufgelistete Hundespiele können Sie genauso auch draussen durchführen und bieten dem Hund noch mehr Abwechslung. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, Hundesnacks auf höheren Verstecken zu platzieren (z.B. auf ungiftigen Hecken, in der Baumrinde oder aufgespiesst auf Ästen).

Intelligenzspiele, Futterbälle und KONG

Impulskontrolle: So soll es auf jeden Fall nicht aussehen.

Diverse Intelligenzspiele, Futterbälle und KONGs eignen sich ebenfalls eine gute Beschäftigungstherapie. Sie alle lassen sich mit Hundesnacks oder -futter befüllen. Alternativ kann man das hohle Hundespielzeug bei wärmeren Temperaturen mit fettarmem Joghurt befüllen. Im Gefrierfach ausgekühlt hat der Hund länger Freude daran. Auch hier gilt es, ein Spielzeug zu wählen, welches der Hund weder zerstören noch verschlucken kann. Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt spielen.

Kommandos auffrischen / neu lernen

Oft werden Grundkommandos wie «Sitz», «Bleib», «Hier» etc. bei normalen Spaziergängen vernachlässigt. In den eigenen vier Wänden wird man weniger abgelenkt und hat mehr Zeit, diese nochmals aufzufrischen oder neue Kommandos lernen. Dabei wird auch das Grundgehorsam gefestigt. Achten Sie beim Trainieren darauf, dass Sie nicht zu viele Kommandos auf einmal machen, da es den Hund sonst überfordern könnte. Mögliche Kommandos wären:

• Rolle
• Drehen
• Etwas umrunden
• Pfötchen geben / High five
• Sich tot stellen («Peng»)
• Laut geben («Schimpfen»)
• Winken
• Sich schämen
• Verbeugen («Diener»)
• Kriechen
• Männchen machen
• Rückwärts/seitwärts laufen
• Kopf ablegen («Jöö»)

Informieren Sie sich vorher auf jeden Fall darüber, wie der gewünschte Trick aufgebaut wird. Sollte es nicht auf Anhieb funktionieren, verzweifeln Sie nicht, sondern versuchen Sie es am nächsten Tag noch einmal und dann immer wieder.

Hund als Haushaltshilfe

Durch einfache Haushaltsaufgaben lässt sich der Hund auch gut auslasten. Folgende Übungen können dabei durchgeführt werden:

• Licht aus- und anmachen
• Tür öffnen und schliessen
• Zeitung aus dem Briefkasten holen
• Gegenstände (z.B. Telefon, Socken, Schuhe) bringen – hier ist das Apportieren eine wichtige Voraussetzung
• Einkauf ins Haus tragen
• Schubladen öffnen und schliessen

Ähnlich wie oben bei “Grundkommandos” beschrieben, wird auch hier empfohlen, nicht zu viele Tricks auf einmal zu üben und dazwischen Pausen einlegen.

Indoor-Agility

Eine andere Beschäftigungsmöglichkeit ist Agility. Der Hundesport, der normalerweise draussen durchgeführt wird. Dieser lässt sich aber auch in den eigenen vier Wänden aufbauen. Die Hürden lassen sich aus Stühlen und einem Besenstiel nachbauen oder ein Tunnel aus mehreren aneinandergestellten Stühlen und einer Decke. Wasserflaschen könnten zum Slalom verwendet werden und ein Hula-Hoop-Reifen zum Springring. Selbstverständlich können Hindernisse auch käuflich erworben werden.

Wichtig für Indoor-Agility ist genügend Platz.

Gute Idee: Nach getaner Arbeit fleissig kuscheln

Wer fleissig geübt hat, hat ein paar Extra-Knuddeleinheiten verdient. Und was gibt es schlussendlich Schöneres, als es sich auf der Couch mit Frauchen und Herrchen gemütlich zu machen? Studien fanden heraus, dass durch Kuscheln unser Körper das «Kuschelhormon» Oxytocin produziert, welches die Bindung stärkt und entspannend wirkt.

Schlechte Idee: Hunde-TV

Es ist natürlich nichts dagegen auszusetzen, wenn es sich unsere Vierbeiner zusammen mit uns auf der Couch gemütlich machen. Ähnlich wie bei den Kindern sollte aber auch bei Hunden der Bildschirm niemals als Ersatz für artgerechte Auslastung dienen.

Ein Abschlusswort

Nutzen Sie die herausfordernden Zeiten dazu, noch näher zusammen zu rücken. Wenn wir gestresst sind, befindet sich unser Körper in Alarmbereitschaft und wird auf «überleben» programmiert. Wir werden in Angst versetzt und übersehen dadurch unsere Möglichkeiten. Unter Stress kommt es schneller zu Streit. Seien Sie sich bewusst, dass wir uns jetzt in einer Ausnahmesituation befinden. Das ist meistens der erste Schritt, wieder klar zu denken. Wir wünschen Ihnen alles Gute! Bleiben Sie gesund!

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